In Köln geborenFeministin Maria Mies mit 92 Jahren gestorben

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Maria Mies

Maria Mies ist mit 92 Jahren gestorben.

Mit 92 Jahren ist Maria Mies gestorben. Die in Köln geborene Soziologin engagierte sich vor allem in der Frauenbewegung.

Die in Köln geborene Feministin, Soziologin und Professorin der FH Köln Maria Mies ist im Alter von 92 Jahren gestorben.

In den 1960er-Jahren ging Mies, damals Lehrerin für Deutsch und Englisch, an ein Goethe-Institut nach Indien, um dort junge Inder und Inderinnen die deutsche Sprache beizubringen. In dieser Zeit, so sagte Mies später einmal, sei ihr klargeworden, „was Patriachat bedeutet. Nicht über theoretische Studien, sondern über Praxis und Erfahrung.“  

Mit 92 Jahren gestorben: Maria Mies engagierte sich in der Frauenbewegung

Mies engagierte sich in der Folge intensiv in der Frauenbewegung und der Frauenforschung. Als Soziologin entwickelte sie Grundlagen-Diskurse zur Frauenforschung und beschäftigte sich besonders mit den Arbeitsbedingungen der Frauen des Südens. Nachdem sie mehrere Jahre lang an der Frankfurter Universität zum Thema „Geschichte der Internationalen Frauenbewegung“ unterrichtet hat, übernahm sie einen Lehrauftrag an der Fachhochschule Köln für Sozialpädagogik an. Mies initiierte unter anderem die erste Kölner Gruppe der „Neuen Frauenbewegung“ und 1976 bundesweit das erste autonome Haus für geschlagene Frauen.

1993 wurde Maria Mies emeritiert, war aber weiter aktiv in der feministischen Bewegung und bei Attac. Mies selbst bezeichnete sich jedoch nicht als Globalisierungskritikerin, sondern als Globalisierungsgegnerin.

Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie mit ihrem Mann in Köln. Ihren Vorlass übergab sie dem Kölner Frauengeschichtsverein. (eb)

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