Prozess in KölnFrau im Mülheimer Stadtgarten vergewaltigt – Verhaftung nach DNA-Treffer

Lesezeit 2 Minuten
Der Angeklagte mit Verteidiger Ingo Lindemann beim Prozessauftakt im Landgericht Köln.

Der Angeklagte mit Verteidiger Ingo Lindemann beim Prozessauftakt im Landgericht Köln.

Ein vorbestrafter Gewalttäter soll eine Frau im Mülheimer Stadtgarten überfallen und vergewaltigt haben. Vor dem Kölner Landgericht startete nun der Prozess.

Das Verfahren um eine Vergewaltigung im Mülheimer Stadtgarten wird seit Dienstag vor dem Kölner Landgericht verhandelt. Der Angeklagte soll in dem Park eine Frau mit einer Eisenstange bedroht, sie zum Oralverkehr gezwungen und ins Gesicht geschlagen haben. Der 23-Jährige soll bereits mehrfach wegen Gewaltdelikten in Erscheinung getreten sein, ihm droht eine hohe Strafe.

Köln: Frau in Mülheimer Stadtgarten mit dem Tode bedroht

Die Tat soll sich im September vergangen Jahres ereignet haben, in der Nacht gegen 2 Uhr. Mit der 50 Zentimeter langen und vier Zentimeter dicken Eisenstange habe der Angeklagte sein Opfer mit dem Tode bedroht und zunächst das Handy der Frau verlangt. Nachdem diese das Gerät nicht herausgeben wollte und auf den Mann eingeredet habe, habe der Täter als „Ersatz“ den Oralverkehr gefordert.

„Ich habe einen Freund“, so habe die Geschädigte zunächst versucht, die Vergewaltigung abzuwehren. Doch der Angeklagte habe abermals eine Todesdrohung ausgestoßen. Das Opfer sei der Forderung des Mannes dann nachgekommen. Der Angeklagte habe dann laut Staatsanwältin die Brüste der Geschädigten angesprochen, woraufhin sich das Opfer in dem Park entblößen musste.

Kölner soll Opfer mehrfach ins Gesicht geschlagen haben

Laut Anklage habe der 23-Jährige dann den Geschlechtsverkehr vollziehen wollen. Als das Opfer merkte, dass der Mann das angekündigte Überziehen eines Kondoms offenbar vorgetäuscht hatte, protestierte die Frau – wohl aus Angst vor ansteckenden Krankheiten. „Er hielt der Geschädigten daraufhin den Mund zu und schlug ihr mehrfach mit der Faust ins Gesicht“, heißt es in der Anklage.

Der Tatort wurde danach von den Scheinwerfern eines Lastwagens erhellt. „Der Angeklagte dachte, er sei entdeckt worden und flüchtete“, sagte die Staatsanwältin. Mit blutender Nase lief das Opfer danach zur nahegelegenen Tankstelle am Rendsburger Platz und bat um Hilfe. Von hier aus wurde die Polizei verständigt. Der Verdächtige konnte in der Nacht nicht mehr ausfindig gemacht werden.

Köln: Verhaftung nach Treffer in der DNA-Datenbank

Verhaftet wurde der Angeklagte im Januar, somit etwa vier Monate nach dem Tatgeschehen. Die Ermittler hatten DNA-Spuren des Täters gesichert und die Datenbank des Düsseldorfer Landeskriminalamtes hatte einen Treffer angezeigt. Gespeichert waren seine Daten, nachdem der 23-Jährige in der Vergangenheit bereits wegen Raubes und weiterer Taten auffällig geworden war.

Ein psychiatrischer Sachverständiger soll im Prozess eine Gefährlichkeitsprognose abgeben, der Richter fragte nach Arztberichten. Sollte sich etwa eine dissoziale Persönlichkeitsstörung beim Angeklagten herausstellen, so könnte ihm auch die Einweisung in die forensische Psychiatrie drohen. Äußern wollte sich der Beschuldigte auf Anraten seines Verteidigers Ingo Lindemann zunächst nicht.

KStA abonnieren