Tag der StadtnaturNRW-Umweltminister Krischer lobt Kölner Engagement für Artenvielfalt und Klimaschutz

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Drei Männer und eine Frau an einem Stand mit Pflanzen.

Biolandwirtin Katrin Below mit Umweltdezernent William Wofgramm, Umweltminister Oliver Krischer und Robert Schallehn, Geschäftsführer des Umweltzentrums (v.l.)

Beim „Langen Tag der Stadtnatur“ im Umweltzentrum Leidenhausen präsentierten sich Initiativen rund um Umwelt und Klimaschutz.

Wer am Sonntag beim „Langen Tag der Stadtnatur“ den Weg ins Umweltzentrum Leidenhausen gefunden hat, brauchte vor allem eines: wetterfeste Kleidung. Viele ließen sich aber von Regen und ungemütlichem Wetter nicht abhalten. Auch der nordrhein-westfälische Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) präsentierte sich wetterfest.

Auf einem Rundgang über das Gelände zeigte er sich beeindruckt, von der Bandbreite des umweltpolitischen Engagements der Region, das bereits in der siebten Auflage in mehr als 40 Ständen auf Gut Leidenhausen präsentiert wurde. „In Köln ist eine ganze Menge passiert“, sagte er anerkennend. Die Stadt habe sich bei den Themen Umwelt und Verkehr wirklich auf den Weg gemacht. „Der Anfang ist gemacht – auch wenn der Weg noch weit ist“, kommentierte er.

Besonders beeindruckt zeigt sich der Minister vom Resultat der Zusammenarbeit zwischen Land- und Wasserwirtschaft in Köln. 70 Landwirte aus Köln und dem Umland arbeiten mit der RheinEnergie in einem Arbeitskreis zusammen, um den Nitratgehalt in den Böden zu verringern. Durch die konstruktive Zusammenarbeit wurde der Nitratgehalt in den Kölner Böden nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft bereits um 20 Prozent reduziert.

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„Nitratgehalt des Wassers in Köln um 20 Prozent gesenkt“

Auch dass jedes Kölner Kind entweder in der Kita oder in der Grundschule in der „Wasserschule Köln“ lernen kann, wo das Trinkwasser herkommt und wie es gefiltert und gereinigt wird, sei ein wichtiger Baustein der Umweltbildung, meinte Krischer. Der gemeinnützige Verein Wasserschule Köln e.V. hatte die Wasserschule gemeinsam mit den Stadtentwässerungsbetrieben Köln und der RheinEnergie gegründet.

Ein Stand mit Getreidesorten am Umweltzentrum Gut Leidenhhausen.

NRW-Umweltminister Oliver Krischer testet bei einem Umweltquiz sein Wissen rund um heimische Getreidesorten.

Am Stand von Biolandwirtin Katrin Below, die den Klefhof bei Overath bewirtschaftet, lernte der Minister Wind- & Wettertomaten kennen und samenfeste Snackpaparikapflanzen, mit denen jeder sich die Vielfalt der Natur auf den Balkon holen kann. Die Bio-Landwirtin bietet Bioland-Gemüsejungpflanzen aus eigener Zucht an und versucht durch Wiesenpatenschaften und Workshops auf ihrem Hof, die Bedeutung von Biodiversität und Artenvielfalt zu vermitteln.

Zuvor hatte der Kölner Umweltdezernent William Wolfgramm die Besucher auch im Namen von Oberbürgermeisterin Henriette Reker offiziell begrüßt. Umweltbildung sei angesichts von Klimawandel und Verlust der Artenvielfalt „wichtiger denn je“, würdigte er das Engagement der Aussteller. Wolfgramm betonte, dass die Stadt Köln sich das ehrgeizige Ziel gesetzt habe, bis 2035 klimaneutral zu werden. Das bedeute eine enorme Anstrengung. Als Eckpunkte nannte er etwa die kommunale Wärmeplanung, den Ausbau der regenerativen Energien und die Klimawandelanpassung der Stadt etwa durch Förderung der Entsiegelung von Schottergärten oder Fassadenbegrünung.

Die Bandbreite dessen, was die Besucher auf dem „Langen Tag der Stadtnatur“ erleben konnten, war groß. Die Kleinen konnten Nisthilfen basteln. Es gab Führungen durch die Greifvogelschutzstation, Waldpädagogik am Wildgehege, Wildkräuterführungen und Säugetierführungen in der Kutsche. Wenn der Regen gar zu stark war, konnte man sich im Umweltkino Filme wie „Der Flug der Eule“ oder „More than honey“ anschauen. Den ganzen Tag über gab es zudem auf der Bühne wissenschaftliche Vorträge ausgewiesener Experten rund um das Thema Biodiversität in der Kulturlandschaft.

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