Trotz KVB-StreiksVerkehrschaos auf Kölner Straßen hält sich noch in Grenzen

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Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) werden am Freitag (2. Februar) bestreikt, die ohnehin vollen Kölner Straßen werden weiter belastet.

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) werden am Freitag (2. Februar) bestreikt, die ohnehin vollen Kölner Straßen werden weiter belastet.

Der ÖPNV steht am Freitag in Köln still. Trotz Streiks werden einige Busfahrten im KVB-Netz durchgeführt. Richtung Nachmittag wird es wieder voller auf den Straßen.

Die Verkehrslage in Köln und Region ist zum Wochenende weiterhin angespannt. Bereits am Donnerstag ging auf Kölns Straßen lange nichts mehr. Am Freitag werden außerdem bundesweit Verkehrsunternehmen bestreikt, auch die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) sind betroffen. Eine Übersicht zu Verkehr, Streik und Stau.

Viele Busse fahren: KVB-Streik am Freitag belastet Kölner Straßen

Seit 3 Uhr in der Nacht zu Freitag streiken die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), der Warnstreik hat planmäßig mit dem Schichtbeginn in der Regel zwischen 3 und 4 Uhr begonnen, sagte Peter Büddicker vom Verdi Landesbezirk NRW am Morgen der dpa. Die Streikbeteiligung sei hoch. Verdi hat etwa 30.000 Beschäftigte zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.

Alle Stadtbahnen der KVB bleiben bis zum frühen Samstagmorgen in den Depots. Auch Kundencenter und Vertriebsstellen bleiben geschlossen. Die KVB teilt mit, dass auch auf den Stadtbahn-Linien 16 und 18, die gemeinsam mit den Stadtwerken Bonn (SWB Bonn) betrieben werden, kein Verkehr stattfindet. Trotz Streiks werden zwar einige Busfahrten im KVB-Liniennetz durchgeführt – welche das sind, muss kurzfristig in der KVB-App gecheckt werden.

Freitagfrüh waren weite Teile der Stadt voll: Es stockte unter anderem auf der Dürener Straße, der Inneren Kanalstraße, der Zoobrücke und der Deutzer Brücke. Auch der Hansaring und die Aachener Straße waren betroffen. Laut Polizei gab es Freitagmorgen jedoch keine größeren Auffälligkeiten. Am frühen Vormittag entspannte sich die Verkehrslage in Köln allmählich – um dann Richtung Feierabend wieder deutlich ungemütlicher zu werden. Gegen 15 Uhr war unter anderem die Zoobrücke wieder tiefrot.

Gegen 17.30 Uhr dann jedoch die erste Entwarnung: Zwar staut es sich nach wie vor an den zu erwartenden Stellen im Berufsverkehr. Das ganz große innerstädtische Chaos, wie noch am Donnerstag, scheint jedoch auszubleiben. Verzögerungen von bis zu 30 Minuten gibt es im Feierabendverkehr vor allem im Rechtsrheinischen. Der Verkehr auf der Zoobrücke bzw. der Mülheimer Brücke geht schleppend voran.

Bahn: Störung im bundesweiten Fernverkehr

Was ebenfalls für Friktionen sorgte: Die Deutsche Bahn meldet am Freitagmorgen eine Störung im bundesweiten Fernverkehr. Betroffen sei die Strecke zwischen Köln und Frankfurt am Main. Wegen Vandalismusschäden fallen einzelne Züge auf der Strecke aus, teilte die Bahn am Freitagmorgen mit. Bei anderen Verbindungen kommt es zu Haltausfällen und Verspätungen. Wer seine für den 2. Februar geplante Reise aufgrund des Vandalismus verschieben möchte, kann das Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. 

Köln: Verkehr am Donnerstagabend zusammengebrochen

Bereits Donnerstagabend ging verkehrstechnisch nichts mehr in Köln. Mehr als 90 Minuten mussten Autofahrerinnen und Autofahrer unterdessen teilweise warten. Zu den verstopften Straßen und viel Ärger bei den Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern führten gleich mehrere Faktoren. Die Sperrung der A1-Kreuze Köln-Nord und Leverkusen sowie der A59 ab Kreuz Monheim-Süd (19. Januar bis 4. Februar) zwingt viele Autofahrer zu Umwegen. Dadurch staute sich der Verkehr zunächst vor allem auf den Kölner Rheinbrücken.

Zusätzlich gab es eine Demonstration in der Innenstadt, was die Lage laut Polizei noch verschärft haben könnte. Außerdem gab es einen Unfall auf der A57, die Autobahn war zeitweise am Kreuz Köln-Nord und Köln-Worringen gesperrt.

Donnerstagabend auf der Amsterdamer Straße.

Donnerstagabend auf der Amsterdamer Straße.

Fridays for Future: Klima-Demo in Köln mit KVB-Belegschaft

Klimaaktivisten und -aktivistinnen von „Fridays for Future“ werden die Beschäftigten der KVB ab dem frühen Freitagmorgen an ihrem Streikposten am Betriebshof Nord besuchen. Von dort wird eine gemeinsame Demonstration unter dem Motto #WirFahrenZusammen ab 10 Uhr über die Amsterdamer Straße zum Hansaring führen, um sich dem Klimastreik von „Fridays for Future“ anzuschließen. Weitere Informationen zum Schulterschluss zwischen KVB und „Fridays for Future“ finden Sie hier.

Auch 2023 gab es mehrmals Stillstand bei der KVB. Im März war Köln von einem großen Verkehrsstreik betroffen gewesen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatten gemeinsam zu einem ganztägigen Arbeitskampf aufgerufen. Betroffen war auch der Verkehr der Deutschen Bahn gewesen. Am 2. Februar 2024 rollt immerhin der Zugverkehr nach einem mehrtägigen Streik der GDL wieder. (red)

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