Knotenpunkt in KölnVerkehrsdezernent rudert bei Plänen für den Barbarossaplatz zurück

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Eine Bahn der Kölner Verkehrs-Betriebe an der Haltestelle Barbarossaplatz

Die Haltestelle Barbarossaplatz in der Kölner Innenstadt

Ascan Egerer will nach deutlicher Kritik aus der Politik bei den Planungen für die Neugestaltung Transparenz herstellen. 

Verkehrsdezernent Ascan Egerer hatte den Politikern im Kölner Stadtrat in der vergangenen Woche überraschend mitgeteilt, eine Machbarkeitsstudie für die Neugestaltung am Barbarossaplatz frühestens 2026 beginnen zu wollen (der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete). Und das, obwohl der Stadtrat das Verkehrsdezernat bereits im Februar 2020 damit beauftragt hatte. Nach deutlicher Kritik aus der Politik ist Egerer am Dienstag zurückgerudert und hat die Mitteilung wieder zurückgezogen.

Aufgrund der „vielen fachlichen Nachfragen“ werde das Thema in der kommenden Sitzung des Verkehrsausschusses am Dienstag, 19. September, nicht behandelt, teilte die Stadt mit. Das Verkehrsdezernat wolle nun zunächst ein Fachgespräch für die Politik zur Umgestaltung des Barbarossaplatzes organisieren. Egerer wolle eine „umfangreiche Transparenz für alle den Barbarossaplatz betreffenden Themen herstellen“. „Hier gibt es diverse Themen zu koordinieren und zu kommunizieren. Das ist in der Vergangenheit bisher nicht erfolgt“, sagte er am Dienstag.

„Das ist eine Missachtung des Rates, Herr Egerer befindet sich im falschen Film“, hatte FDP-Fraktionschef Ralph Sterck vergangenen Donnerstag gesagt. Köln müsse dringend das Stadtbahnnetz ausbauen, die Linie 18 sei ein wichtiger Baustein dafür. Der Barbarossplatz sei derzeit ein Nadelöhr für die Stadtbahnen. „Wir sind enttäuscht, dass dreieinhalb Jahre nach dem Ratsbeschluss diese Ankündigung kommt – das können wir so nicht hinnehmen, wir werden alles daransetzen, dass der Beschluss baldmöglichst umgesetzt wird“, sagte Teresa De Bellis, verkehrspolitische Sprecherin der CDU.

Zweiter Fall nach der Trankgasse am Kölner Dom

Die heftige Kritik an der Vorgehensweise des Verkehrsdezernenten hatte dem Vernehmen nach im Rathaus für Unruhe gesorgt, zumal es sich um einen Wiederholungsfall handelte. Schon bei der Verkehrsberuhigung an der Trankgasse vor dem Dom hatte Egerer anders gehandelt als es der Ratsbeschluss vorsah und das Thema per Mitteilung abgeräumt. Auch das stieß in Teilen der Politik auf deutliche Ablehnung.

Egerer will am Barbarossaplatz zunächst lediglich die Bahnsteige auf das Niveau der Stadtbahnen anheben, um einen barrierefreien Ein- und Ausstieg zu ermöglichen sowie die Haltestellen begrünen.

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