BaumängelStolperfalle in der Tiefgarage Cäcilienstraße

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Helmut Schönfelder verletzte sich bei einem Sturz.

Helmut Schönfelder verletzte sich bei einem Sturz.

  • In der neuen Tiefgarage an der Cäcilienstraße gibt es mehrere Mängel.
  • Ein Taxi-Fahrer saß dort kürzlich in der Falle, ein weiterer Mann berichtet von einem Sturz über eine unbeleuchtete Kante.

Innenstadt – Mitarbeiter der Bauaufsicht der Stadt Köln haben bei einem Ortstermin die Tiefgarage Cäcilienstraße am Rautenstrauch-Joest-Museum unter die Lupe genommen. Zuvor war ein Taxifahrer in der XXL-Parkebene auf der Suche nach einem Ausgang in einem Raum gelangt, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte, weil sich alle drei Türen nicht öffnen ließen. Gerhard Nehm (70) saß am vergangenen Freitag in der Falle und hatte Glück, weil er mit seinem Handy trotz des schwachen Empfangs die Polizei alarmieren konnte. „Auf diesem Weg gelangt man in Lagerräume der Volkshochschule“, sagt ein Stadtsprecher. „Wir können noch nicht sagen, wer den Zettel mit der Aufschrift »Kein Ausgang« auf der Tür angebracht hat. Sie gehört nicht zu städtischem Gelände, sondern dem Parkhausbetreiber.“

Gerhard Nehm saß in der Falle.

Gerhard Nehm saß in der Falle.

Der Taxifahrer hätte im Innenraum die zweite Tür, die mit einer Klinke versehen ist, nur mit mehr Kraftanstrengung herunterdrücken müssen, dann hätte sie sich geöffnet. „Die Tür ist mit einer Panik-Klinke versehen, so dass sie sich im Notfall immer öffnen lässt. Leider gibt es keine entsprechende Beschilderung.“ Das werde die Stadt ändern, „damit sich solch ein Fall nicht wiederholt“.

Unbeleuchtete Kante

Das ist aber nicht der einzige Mangel in der neuen Tiefgarage. Nur mit viel Glück hat Helmut Schönfelder (63) bereits im Oktober 2015 den Sturz über eine 70 Zentimeter hohe unbeleuchtete Kante neben dem Ausgang zur Leonhard-Tietz-Straße überstanden. „Der Ausgang endet auf einer plattierten Rampe, deren linker Rand unbeleuchtet und ungesichert ist. Im Dunkeln ist das überhaupt nicht zu erkennen“, sagt Schönfelder. „Ich bin abgerutscht und habe mir nur eine Bänderdehnung im Fußgelenk zugezogen. Ich hätte mir auch etwas brechen können.“ Schönfelder hat sowohl den Parkhausbetreiber als auch die Bauaufsicht der Stadt Köln darauf aufmerksam gemacht. „Der Betreiber behauptet einfach, es handele sich um keinen normalen Ausgang, sondern um einen Notausgang. Dabei ist er genauso ausgeschildert wie die anderen auch.“

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Von der Bauaufsicht der Stadt habe er zuletzt im November eine Standard-E-Mail-Antwort erhalten, „nachdem man mich aufgefordert hat, den Fall zu schildern. Seither habe ich nichts mehr gehört.“ Dabei werden die Bürger in der Mail ausdrücklich aufgefordert, bei Gefahrensituationen, „die ein sofortiges Einschreiten erfordern, also bei Gefahr im Verzug“ das Bauaufsichtsamt zu informieren. Allerdings nur zu den Geschäftszeiten.

Die Stadt bestätigte am Mittwoch, dass es rund um den Neubau des Rautenstrauch-Joest-Museums immer noch erhebliche Baumängel gebe, „die alle noch abgearbeitet werden müssen“. Wer für welchen Bereich zuständig sei, werde derzeit geklärt. Dass die Rampe eine Gefahr darstellen könne, ließe sich nachvollziehen.

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