Unordnung, Müll, BaustellenKölner Händler beklagen Zustand der Innenstadt und bieten der Stadt Hilfe an

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11.07.2023, Köln: Kölner Stadtführer beschweren sich über den schlechten Zustand der Stadt und zeigen einige Beispiele in der Domumgebung.

Foto: Michael Bause

Unansehnliche Verkleidungen von Baustellen in der Domumgebung sind nur einer der Kritikpunkte von Stadtführern. Jetzt haben sich auch Immobilieneigentümer dem Appell angeschlossen.

Die Immobilieneigentümer in der Kölner Innenstadt sind bereit, ihren Beitrag zu leisten. Dafür sind sie aber auf die Stadt angewiesen.

Mehr Ordnung und Sauberkeit in Kölns Innenstadt – das wollen nicht nur die Kölner Stadtführer des Vereins „Guides Köln“, die einen Brandbrief an die Stadt geschrieben hatten. Auch die Initiative Kölner Handelslagen im Stadtmarketing Köln schließt sich dem Appell der Guides Köln an, wie sie in einer Pressemitteilung bekannt gibt. Beim Jahrestreffen standen die Entwicklungen der Einkaufslagen im Fokus und wie Immobilieneigentümer dazu beitragen können, die Aufenthaltsqualität zu steigern.

Ziel sei, die Hohe Straße und die Schildergasse zu einer der führenden Einkaufsmeilen in Deutschland zu machen. Frank Wenzel, Sprecher der Initiative, meint: „Wir sind gerne bereit, im Rahmen unserer Möglichkeiten mit der Verantwortlichen der Stadt für eine Verbesserung von Sauberkeit, Ordnung und Sicherheit in der Innenstadt zusammenzuarbeiten.“ Man hoffe, dass die angekündigten Sofortmaßnahmen von OB Henriette Reker schnell und effektiv umgesetzt würden. Darunter fallen eine Werbekampagne, das Sammeln von Müll auf Grünstreifen und häufigeres Leeren von Abfalleimern. Ein weiteres Maßnahmenpaket wolle die Stadtverwaltung zudem in den kommenden Wochen beschließen, hieß es Mitte August

Initiative Kölner Handelslagen: Stadt muss Grundlage stellen

Der Einfluss der Eigentümer, so die Initiative, sei allerdings durch die hohen städtischen Auflagen begrenzt. Daher fordert sie, die Bearbeitungszeit von Baugenehmigungen und Umgenehmigungsprozessen zu verkürzen. Das sei bei den aktuell schwierigen Rahmenbedingungen von steigenden Kosten und Inflation „wichtiger denn je“. „Mit Projektentwicklungen unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten und Bemühungen für mehr Mischnutzung und hochwertigen Neuvermietungen setzten die Immobilieneigentümer ein wichtiges städtebauliches Signal“, heißt es in der Pressemitteilung.

Annett Polster, Geschäftsführerin von Stadtmarketing Köln, sagt, den Eigentümerinnen und Eigentümern sei es wichtig, ihren Beitrag für eine attraktive Innenstadt zu leisten – auch, um den Wert ihrer Objekte zu halten. Aber dafür sei man auch auf die Unterstützung der Stadt angewiesen: „Die Steigerung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, etwa durch mehr Erholungsmöglichkeiten, der Genehmigung von Sondernutzung beispielsweise für Pop-up-Gastronomie, aber auch mehr Innenstadtbegrünung und damit einhergehend das Aufbrechen versiegelter Flächen, ist Hoheitsaufgabe der Stadt Köln.“

Der Verein „Guides Köln“ hatte sich Mitte Juli mit einem Brief an die Stadt gewandt. Baustellen, Dreck, Müll und Unordnung würden das Umfeld des Doms und die Innenstadt prägen, hieß es darin sinngemäß. (lcs)

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