Fünf Prozent mehr Einwohner im Jahr 2040. Das ist die Prognose für Köln. Die Oberbürgermeisterin will der Stadt deshalb mehr Platz zum Atmen geben.
Satirischer WochenrückblickKöln braucht mehr Platz zum Atmen
Was zu viel ist, ist zu viel. Weil in Köln im Jahr 2040 laut Bertelsmann-Stiftung im Vergleich zu 2020 rund fünf Prozent mehr Menschen leben werden, hat die Oberbürgermeisterin eine Entscheidung getroffen. Henriette Reker will der Stadt mehr Platz „zum Atmen geben“ und ihr damit ein neues Image verpassen.
Dass wir bei der Vielfalt der kölschen Platzkultur darauf noch nicht gekommen sind. Wir haben Plätze für Kirmes, Zirkus, Karneval, den CSD und Fanfeste, Weinwochen, Bierbörsen und Junggesellenabschiede, für Weihnachtsmärkte und Arsch huh, Drogenkonsum und Kleinkriminalität. Sogar einen für die Begegnung von Straßenbahnfahrern, auf dem sie der Einsamkeit in der Fahrerkabine für einen Moment entfliehen können, indem sie ihren Kollegen, die aus allen Himmelsrichtungen kommen, freundlich zuwinken. Frei nach Querbeat: Barba, das bist Du!
Nur einen Platz zum Atmen, den haben wir nicht. Noch nicht. Wie der aussehen könnte, ist unklar. Er sollte gewisse Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen und seine Besucher dennoch überraschen.
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Es gibt keine Denkverbote
Denkverbote gibt es nicht. Stellen Sie sich mal den Roncalliplatz im Advent vor. Ein riesiger Weihnachtsbaum und sonst nichts. All die Touristen, die plötzlich feststellen, dass neben dem Glühweinstand ja noch eine Kirche steht. Davon werden sie ihren Enkelkindern noch erzählen.
Oder den Heumarkt an Weiberfastnacht. Das Dreigestirn beim Frühstück auf einer Parkbank und sonst nichts. Eine Oase für alle Karnevalsmuffel, von denen die Kölner immer behaupten, es gäbe sie gar nicht.
Jetzt kommen Sie mir bloß nicht damit, das könne man nicht machen, das sei völlig absurd. Von wegen. Einen ersten Test wird es schon am Sonntag geben. Mitten in der Innenstadt. Die KVB wird mit einer 90 Meter langen Stadtbahn zwischen Heumarkt und Aachener Weiher über den Neumarkt hin und her pendeln. Zwei Stunden lang. Ohne Fahrgäste. Weil die einem reibungslosen Betriebsablauf im Wege stehen.
Bei dem Versuch geht es darum zu erkunden, ob leere Züge nicht besser unter der Erde fahren sollten. Also, ich bin dafür. Da sind sie völlig ungestört und auch der Neumarkt könnte mal so richtig durchatmen.