Lichtinstallation im Kölner DomBesucher mit Taschen werden nicht eingelassen

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Rakoczy-Einlass-Dom

Mit Rücksäcken und Taschen dürfen Besucher den Dom nicht betreten.

Köln – Schon zwei Stunden, bevor der Dom seine Pforten zur Lichtshow öffnete, bildete sich am Donnerstagabend die Schlange der Wartenden vor dem Domportal. Kurz vor 22 Uhr wand sich die Menschenschlange schließlich um den Brunnen neben dem Domhotel bis zum Römisch-Germanischen Museum – über 10 000 Besucher, die sich auf die multimediale Installation „silentMod“ freuten.

Doch als  dann endlich Einlass gewährt  wurde – alle 20 Minuten eine Gruppe von bis zu 2000 Menschen –, mussten viele enttäuscht abziehen: Rucksäcke und große Taschen sind aus Sicherheitsgründen im Dom nicht erlaubt, keine Tasche größer als DIN A4 darf hinein. Der Sicherheitshinweis ist freilich erst auf einem  Transparent zwei Meter neben dem  Portal zu  sehen, was für nicht wenig Ärger sorgte.

Blaue Laserstrahlen

Drinnen, unter dem Gewölbe des Mittelschiffs, waberte da schon ein in bläuliches Licht getauchter Kunstnebel, der dann immer wieder aus zischenden Düsen angereichert wurde. Blaue Laserstrahlen leuchteten aus der Höhe des Chors hinunter ins Gestühl. Es bildete sich ein Lichttunnel, an  dessen entferntem Ende die Kreuzigungsgruppe illuminiert wird.

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Die Besucher geduldeten sich in einer langen Schlange vor dem Einlass.

Und aus drei gelenkigen Roboterarmen, die auf Podesten einige Meter vor dem Hauptaltar stehen, kamen grüne Lichtpunkte, die über die Decke und die Seitengemäuer huschten, als wären es Zeichen der Heiligen Drei Könige. Schon die Generalprobe von „silentMod“ am späten Mittwochabend war ein Publikumserfolg, über den sich Dompropst Gerd Bachner und sein Projektpartner,  Prof. Matthias Sellmann vom Zentrum für angewandte Pastoralforschung der Ruhr-Universität Bochum freuten. 

Zum Testlauf waren zahlreiche Gäste gekommen, von Kardinal Rainer Maria Woelki über Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes und Ratspolitiker bis zu Polizeipräsident Jürgen Mathies und rund 100 Journalisten. 

Lichtinstallation wird von Sacropop-Musik begleitet

Die Licht- und Laserinstallation wird ergänzt von einer Art Sacropop-Musik, für die das DJ-Duo Blank and Jones sorgt, außerdem strömen verschiedene Düfte in den weiten Raum. Es gehe nicht darum im Dom „ein Spektakel zu inszenieren“, unterstrich Bachner. Es werde „mit den Ausdrucksmitteln der heutigen Jugendkultur die Geschichte der Gottessucher neu erzählt“. Ja, meinten denn auch einige Besucher der Computerspielmesse Gamescom, „schön, den Dom mal anders zu sehen“, andere monierten, es sei doch etwas monoton, aber die Musik sei super. Wer will, kann sich selbst überzeugen: Freitag- und Samstagnacht jeweils zwischen 22 und 2 Uhr.

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