Die Uniklinik Köln bringt drei preisgekrönte Krebsforscher hervor. Sie haben eine Methode zur Erforschung des Genoms entwickelt.
Neues Diagnose-System entwickeltKölner Wissenschaftler gewinnen Krebshilfe-Preis
Der deutsche Krebshilfe-Preis ist an drei Wissenschaftler der Uniklinik Köln gegangen, die sich für moderne Methoden der Krebsbehandlung engagiert haben. Reinhard Büttner, Jürgen Wolf und Roman Thomas wurden für ihre Forschung im Bereich Lungenkrebs mit 45.000 Euro gewürdigt, wie die Uniklinik mitteilte.
Die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Anne-Sophie Mutter, lobte die Preisträger für ihre Forschungsergebnisse: „Sie haben mit ihrer exzellenten Arbeit und ihrem großen Engagement die molekulare Diagnostik und Therapie bei Lungenkrebs entscheidend vorangebracht.“
Lungenkrebspatienten erhalten personalisierte Therapie
Gemeinsam entwickelten die Forscher ein neues Diagnose-System, mit dem Patienten durch individuelle Behandlungspläne therapiert werden. Bei dieser Methode wird das Erbgut fortgeschrittener Tumore analysiert. Entdeckte Mutationen können dann durch gezielte Medikamente bekämpft werden.
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In Deutschland leiden jährlich 17.000 Menschen an fortgeschrittenem Lungenkrebs. Das Ziel der Wissenschaftler sei es, diesen Individuen optimierte Behandlungsmethoden anzubieten. Das Genom, also die gesamten Erbinformationen eines Menschen, seien dabei besonders aufschlussreich. „Unsere Motivation ist es, das enorme Potenzial, das die genomische Medizin für Menschen mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung bietet, zu nutzen“, sagt Jürgen Wolf. Die Erforschung des Genoms helfe den Krebsforschenden, die Erkrankung besser zu verstehen und sie so effizienter zu bekämpfen.
Zunächst forschten die drei Wissenschaftler des Uniklinikums im Raum Köln. Als das System seine ersten Erfolge verzeichnete, weiteten sie ihre Forschung auf Bundesebene aus. Das seit 2018 von der Deutschen Krebshilfe geförderte „nationale Netzwerk Genomische Medizin – Lungenkrebs“ (NNGM), habe sich seitdem zur größten Lungenkrebsinitiative der Welt entwickelt. In 28 Zentren werden Forschungsergebnisse gesammelt und ausgewertet. Durch die Vernetzung der Zentren soll es gelingen, die Daten einzelner Patienten für eine effektivere Krebsforschung zu nutzen. (ang)