PilotprojektRadfahrer bekommen auf Scheibenstraße in Köln-Nippes viel mehr Platz
Köln-Weidenpesch – Würde der Antrag umgesetzt, wäre es ein Novum für den Stadtbezirk Nippes – und für Köln immer noch eine Rarität. Auf der genau einen Kilometer langen Scheibenstraße zwischen Weidenpesch und Niehl, die an Feuerwehr, Bezirkssportanlage und Pferderennbahn vorbeiführt, sollen Radler einen besonders gut ausgebauten Fahrradweg vorfinden. Die „Protected Bike Lane“ hätte die Dimension einer ganzen Fahrspur; vom motorisierten Verkehr wäre sie mit physischen Barrieren wie Blumenkübeln abgegrenzt.
Pilotprojekt in Köln beschlossen
Bei ihrer jüngsten Sitzung hat die Bezirksvertretung Nippes mehrheitlich das Pilotprojekt beschlossen. Der Antrag von Bündnis 90/Grünen für die vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) favorisierte Verkehrsführung für Radler fand die Mehrheit des Bezirks-Fünferbündnisses, das außer den Grünen noch FDP, Linke, Klimafreunde und die Wählergruppe „Gut“ umfasst; außerdem stimmte die SPD zu. Die CDU-Fraktion sowie die Mandatsträger von AfD und „Die Partei“ stimmten gegen das Vorhaben. Mit der neuen XXL-Fahrradspur solle es erstmals eine brauchbare Rad-Verbindung zwischen beiden Stadtteilen geben. „Der Scheibenstraße kommt eine besondere Rolle in der Verbindung zwischen Weidenpesch und Niehl zu, die für den Radverkehr, durch einen fehlenden durchgängigen Radweg, noch kaum nutzbar ist“, so Grünen-Fraktionschef Max Beckhaus.
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Im Einzelnen soll zwischen Neusser Straße und Pferderennbahn-Parkplatz je eine der zwei Richtungs-Fahrspuren an den Radverkehr fallen und mit den Barrieren abgetrennt werden. Ab dem Parkplatz in Richtung Niehl würden die bisherigen Seiten-Parkstreifen zum Radweg umgewidmet; am Holzfachhandel soll der Bürgersteig abgesenkt werden, damit Radler die Einfahrt sicher überqueren können. Auf diesem Abschnitt existiert bereits ein separater Radweg. Auch Maximilian Pinnen von der Nippeser SPD-Fraktion äußerte Unterstützung für den Vorschlag. „Ich habe nur Sorgen, dass jemand gegen die Blumenkübel fährt. Und was ist, wenn an der Rennbahn ein Flohmarkt stattfindet? Dann ist es dort ziemlich voll.“
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Vize-Bezirksbürgermeister Marc Urmetzer (FDP) wies darauf hin, dass die Parkplätze außerhalb von Veranstaltungen fast ungenutzt seien, da sie weitab von Wohngebieten lägen. „Für Veranstaltungen bin ich mir sicher, dass der dann befestigte Parkplatz an der Bezirkssportanlage eine gute Alternative ist.“ Wie Deniz Ertin von den Grünen präzisierte, ist die Barriere nicht durchgängig, sondern etwa an den Einfahrten oder an Übergängen unterbrochen, so dass man sie als Fußgänger passieren könne.