Parookaville Alaaf!Cat Ballou und Eko Fresh bringen kölsches Jeföhl nach Weeze

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Auf dem Elektrofestival Parookaville spielten am Samstag unter anderem Cat Ballou und Eko Fresh. Wie schlagen sich die Kölner Musiker in Weeze?

Dreimal „Kölle Alaaf“ schallt es am Samstag über das staubige Gelände des Flughafens in Weeze. Neben internationalen Top-DJs spielen einige Kölsche Musiker auf dem Elektrofestival Parookaville, das hier am Wochenende von Freitag bis Sonntag stattfindet. Die vergleichsweise kleine „Brainwash“-Bühne erobert zuerst das Team Rhythmusgymnastik. Die Truppe moderiert zudem durch den Festivaltag. Als Hip-Hopper Eko Fresh am Samstag um kurz nach 18 Uhr die Bühne betritt, ist davor noch vereinzelt Platz, doch der wird im Laufe des Auftritts immer knapper.

Eine Kölner Fahne weht, im Hintergrund das Riesenrad von Parookaville.

Einige Kölner Fans sind mitgereist zu den Auftritten Kölscher Bands beim Parookaville.

Cat Ballou bei Parookaville: Team Rhythmusgymnastik holte die Katzen nach Weeze

Mit einer Mischung aus eigenen Songs, Klassikern wie „Prince of Bel Air“, Schlager (kurz stimmt Eko Fresh „Marmor Stein und Eisen bricht“ an) und Kölschen Liedern bringt der Kalker die Festivalbesucher in Stimmung und ruft nach textsicheren „Viva Colonia“ und „Kölsche Jung“ in die inzwischen große Menge: „Wo sind meine Freunde aus Köln?“ Eine Antwort aus vereinzelten „Whooo“-Rufen nimmt er zum Anlass, das Publikum mit „Leev Marie“ zu testen: Etwas weniger Stimmen singen den Paveierhit mit, nichtsdestotrotz regiert kurzzeitig Kölsches Jeföhl am Niederrhein.

Später am Abend: Der Auftritt von Cat Ballou steht kurz bevor. „Das ist jetzt der erste Gig nach einer freien Zeit und deshalb sind wir heiß und haben ziemlich Lust auf die Leute“, sagt Sänger Oliver Niesen. Kölsche Musik und Elektro – wie ist es überhaupt dazu gekommen? Schuld ist das Team Rhythmusgymnastik. Das Kölner DJ-Team ist schon seit Jahren fester Bestandteil beim Parookaville. „Die Jungs haben uns gefragt, ob wir uns das vorstellen können“, erzählt Keyboarder Dominik Schönenborn. 2019 spielten Cat Ballou bereits in Weeze.

Planschemalöör und Kasalla treten am Sonntag bei Parookaville auf

„Wir haben gesagt: ‚Klar, warum nicht.‘ Und es kam damals sehr gut an.“ Also gibt es auch dieses Jahr den Nachschlag. Neben den Katzen und Eko Fresh sind auch Planschemalöör und Kasalla am Sonntagabend auf dem Elektrofestival eingeplant. Warum Kölschrock das elektronisch geprägte Parookaville erobert, kann sich Oliver Niesen nicht erklären, aber: „Wir nehmen es dankend an.“ Der letzte Wunsch von Schönenborn vor dem Konzert: Regen. „Das wäre das Geilste, so muss ja ein Festival eigentlich sein.“

Eine knappe Stunde später. Das Team Rhythmusgymnastik kündigt an: „Ohne Köln geht es nicht!“ Erste Regentropfen fallen. Cat Ballou betritt die Bühne, der Platz davor ist gerappelt voll, die Menschen stehen bis auf den Weg. Im vergangenen Jahr musste der Auftritt von Kasalla abgebrochen werden – wegen Überfüllung.

Die Menge tanzt und singt – bei „Et jitt kei Wood“ muss Oliver Niesen eigentlich gar nicht mehr selber singen. Der Regen wird stärker, die Menschen rücken zusammen. Der Wunsch von Schönenborn hat sich erfüllt. Nach 45 Minuten sollte der Auftritt eigentlich enden – doch ohne Zugabe wird Cat Ballou nicht gehen gelassen. Eigentlich nicht üblich im engen Zeitplan eines Festivals. Mit „König“ und dem neuen „Gute Zeit“ entlassen Cat Ballou die Festivalbesucher dann in den Abend. Parookaville Alaaf!

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