Nord-Süd-StadtbahnTankstelle am Bonner Verteiler muss Bäumen weichen

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Die östliche Aral-Tankstelle am Verteilerkreis wird abgerissen.

Die östliche Aral-Tankstelle am Verteilerkreis wird abgerissen.

  • Für die neue Trasse der KVB-Linie sollen 228 Bäume abgeholzt werden.
  • Zum Ausgleich sollen auf dem Gelände der Tankstelle etwa 2000 Quadratmeter neu bepflanzt werden.

Rodenkirchen – Es ist eine der traditionsreichsten Tankstellen der Stadt, die am Donnerstag auf der östlichen Seite des Bonner Verteilers für immer schließen wird. 70.000 Fahrzeuge passieren den Verteilerkreis jeden Tag.

Wer aus Richtung Bonn kommt und stadteinwärts fährt, kann die Aral-Tankstelle von Pächter Michael Weisner nicht übersehen. Ab Freitag sollen das Gebäude und die unterirdische Tankanlage abgerissen werden, um Platz für Bäume zu schaffen.

228 Bäume müssen gefällt werden

Das Aus für den Betrieb steht in einem direkten Zusammenhang mit der dritten Baustufe der Nord-Süd-Bahn. Damit zwischen der Schönhauser Straße und dem Verteilerkreis eine neue Trasse zur oberirdischen Verlängerung der Stadtbahn-Linie der Kölner Verkehrs-Betriebe entstehen kann, müssen 228 Bäume gefällt werden.

Südlich der Straße Heidekaul müssen weitere 70 einem neuen Park-and-Ride-Parkhaus weichen, das gegenüber der neuen Endhaltestelle Arnoldshöhe gebaut wird. Die Anwohner protestieren vehement gegen die Fällungen, die sich auf den Herbst verschoben haben. Noch immer fehlt die Genehmigung der Bezirksregierung.

Zum Ausgleich sollen in der Umgebung insgesamt 371 Bäume neu gepflanzt werden. Als direkte Kompensation für die Fläche des Parkhauses sollen auf dem Gelände der Tankstelle etwa 2000 Quadratmeter neue Gehölzflächen entstehen. Das Areal wurde auf Vorschlag der Bezirksregierung in die Planfeststellungsunterlagen aufgenommen. Der Stadtrat beschloss dieses Vorgehen am 16. Dezember 2014.

Pachtvertrag gekündigt

Die Stadt als Eigentümerin des Grundstücks kündigte dem Betreiber der Tankstelle daraufhin. Im Sommer dieses Jahres soll er die Fläche zurückgeben. Der Pächter wollte sich auf Anfrage nicht ausführlich zur Schließung seiner Tankstelle äußern. Er habe bereits eine andere Tankstelle gepachtet, auf die er sich jetzt konzentrieren wolle. Das gilt auch für einen langjährigen Kassierer, der eine Tankstelle an der Aachener Straße übernehmen wird und zurzeit am Verteilerkreis Flugzettel verteilt, mit denen er dafür wirbt. Das Gegenstück auf der westlichen Seite, die Aral-Tankstelle von Pächterin Agnes Klein, wird bestehen bleiben.

Ob sich die Verkehrsströme innerhalb des Kreisverkehrs künftig verlagern werden, weil mehr Autofahrer die Zapfsäulen auf der westlichen Seite erreichen wollen, ist noch unklar. Die Stadtverwaltung hat vorab ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben. Vom Bau des Park-and-Ride-Parkhauses versprechen sich die Mitarbeiter des Straßenverkehrsamts und des Amts für Brücken und Stadtbahnbahn eigentlich eine Entlastung für den Verkehr im Süden. Man hoffe darauf, dass Berufspendler ihr Auto am Verteilerkreis abstellen und mit der Bahn in die Stadt fahren, heißt es.

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