Schönheitsfehler bei KVBNeue Schilder für die Kölner U-Bahn sind zu kurz

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Unter anderem soll an der Florastraße eine Ladestation installiert werden.

Unter anderem soll an der Florastraße eine Ladestation installiert werden.

Köln – Gefällig und zurückhaltend sollen sie sein, die neuen Hinweisschilder für die U-Bahn-Haltestellen, die zurzeit in der Stadt montiert werden.

Die in einem eleganten Anthrazit gestalteten Tafeln haben allerdings einen ganz entscheidenden Schönheitsfehler, auf den offensichtlich niemand geachtet hat: Die Namen der Haltestellen passen nicht darauf. War etwa auf der Neusser Straße bislang der Schriftzug „Florastraße“ zu lesen, heißt es auf dem neuen Schild lediglich „Florastr.“ – mehr Platz ist nicht vorhanden.

Korrektur ist von Nöten

Wie die Namen Barbarossaplatz, Amsterdamer Straße/Gürtel, Reichenspergerplatz oder Appellhofplatz ihren Weg auf die Tafeln finden sollen, bleibt ein Rätsel. „Die Schriftart wird man wohl hinterfragen müssen“, räumte Ulrike Willms, stellvertretende Leiterin des Amts für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau, auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ein. Es sei wohl eine Korrektur nötig.

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Ausgang am Neumarkt Richtung Schildergasse im Jahr 1977.

Ausgang am Neumarkt Richtung Schildergasse im Jahr 1977.

Dabei hatte die Stadt für das Design sogar eine eigene Kommission unter Leitung von Baudezernent Franz-Josef Höing eingerichtet. Dort achtete man offenbar sehr genau auf die Ästhetik, nicht aber auf das Wesentliche: den Informationswert. Denn auch das blaue „U“, das die U-Bahn-Haltestellen kennzeichnet, ist sichtlich kleiner ausgefallen als der Vorhänger.

Zahl der Schilder wird reduziert

Der Austausch der Hinweisschilder hängt mit dem Werbenutzungsvertrag zusammen, der zum 1. Januar 2015 gültig wurde. Das Unternehmen JCDecaux, das mittlerweile unter dem Namen Wall arbeitet, tauscht nach und nach alle Stadtinformationstafeln gegen ein neues Modell aus.

Zum Vergleich: die bisher benutzten U-Bahn-Schilder.

Zum Vergleich: die bisher benutzten U-Bahn-Schilder.

Bei dieser Gelegenheit wird deren Zahl deutlich reduziert. Das wiederum hat zur Folge, dass nicht mehr an jedem U-Bahn-Abgang ein Hinweisschild aufgestellt werden kann. „Das blaue U soll in Zukunft auch auf Tafeln angebracht werden, die sich nicht unmittelbar am Treppenabgang zur Haltestelle befinden, sondern in der Umgebung“, sagte Willms.

Mit anderen Worten: Wer in Zukunft in der Stadt ein Haltestellen-Schild für die U-Bahn entdeckt, kann sich nicht sicher sein, genau dort auch die dazugehörige Haltestelle zu finden. An Standorten, in deren Nähe sich künftig keine Werbetafel befinden wird, will die Stadtverwaltung ein separates U-Bahn-Schild aufstellen.

Kleine Schriftgröße für lange Namen

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben mit der Werbefirma Wall vereinbart, lange Haltestellen-Namen in einer kleineren Schriftgröße zu verfassen. So soll „Reichenspergerplatz“ auch auf die neuen, kürzeren Werbeträger passen.

Die Station „Christophstraße/Mediapark“ soll zwei Zeilen füllen, damit sie genug Raum findet. Bis in die 80er Jahre wiesen in Köln übrigens blaue Schilder auf Stangen weithin sichtbar auf die U-Bahn-Stationen hin. Erst danach wurden sie von den Werbetafeln abgelöst.

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