Uni KölnDas Lernen auf der Philosophikum-Baustelle ist vorbei

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Die Fassade vor dem Umbau im Jahr 2009.

Die Fassade vor dem Umbau im Jahr 2009.

Köln – Sechs Jahre lang wurde geschraubt, gehämmert und gebohrt. Fast eine ganze Generation von Studenten kennt das Philosophikum der Universität Köln nicht nur als Ort des Lernens, sondern auch als Baustelle.

Als „anstrengend, laut und dreckig“, sind Studentin Jenny Abel (25) die Sanierungsarbeiten in Erinnerung geblieben. „Es war eine schlimme Zeit“, sagte auch ein anderer Student. „Oft habe ich Ohrstöpsel zum Lernen benutzt. Die Studenten können nun aufatmen: Der Umbau ist vorbei, mit einem Festakt wurde das neue Philosophikum am Mittwoch in Betrieb genommen.

Kanzler Michael Stückradt (l.) eröffnet das Philosophikum.

Kanzler Michael Stückradt (l.) eröffnet das Philosophikum.

Die Arbeiten, die von 2010 bis 2016 vom Architektenbüro Assmann bei laufendem Betrieb durchgeführt wurden und 38 Millionen Euro kosteten, waren dringend erforderlich.

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An der Fassade des Sichtbetonbaus von 1974 hatten sich Risse gebildet, die dahinter liegenden Eisenstangen waren teilweise vom Rost zerfressen. Studenten stöhnten in den fensterlosen Seminarräumen, die im Winter zu kalt waren und im Sommer zu wenig Luft hineinließen.

Ganz zu schweigen von der Rolltreppenanlage, einem wuchtigen Ungetüm, das mitten im Gebäude lag, aber aus Kostengründen kaum noch in Betrieb genommen wurde.

Rolltreppe wurde ersetzt

Die Rolltreppe wurde durch eine weniger massive Stahltreppe ersetzt. Im Atrium, das den Studenten als Lernbereich dient, wurden neue Holzbänke mit Steckdosen für Laptops eingebaut.

Sitzplätze gibt es auch im neuen Innenhof, den die angehenden Akademiker aber wohl erst bei freundlicheren Temperaturen im Frühling nutzen können.

Den Löwenanteil der Sanierungsarbeiten sieht man aber auf den ersten Blick nicht. Ausgetauscht wurden Elektrik und Sanitäranlagen, erneuert der Brandschutz. Durch Rampen konnten barrierefreie Zugänge geschaffen werden, zudem wurde das Gebäude auch energetisch ertüchtigt.

Durch eine bessere Dämmung von Dach und Fassade werden nun jährlich 11.415 Tonnen Kohlendioxid eingespart, so Architekt Christian Gremme. „Das ist so viel, als wenn ein VW Golf 2380-mal um die Welt fahren würde.“

Auch in der Universität ist man froh, dass die Bauarbeiten vorbei sind. „Das Ganze hat uns doch sehr in Atem gehalten“, sagte der Dekan der Philosophischen Fakultät, Stefan Grohé. Allein 20.000 Meter Bücher mussten während der Sanierung zeitweise in eine Tiefgarage verlegt werden. Mitarbeiter und Studenten mussten zeitweise in Container umziehen, während im Innenbereich des Philosophikums mitunter weite Bereiche abgesperrt wurden.

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