Tod von Mahsa AminiUN fordert Aus der Kleider-Regel für Irans Frauen

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UN-Kleider-Regeln Iran

Menschen protestieren nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam in Teheran.

Genf – Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen hat die brutale Umsetzung von Bekleidungsvorschriften für Frauen im Iran nach dem Tod einer Frau in Polizeigewahrsam kritisiert. Nada Al-Nashif, die das UN-Büro interimistisch leitet, forderte am Dienstag eine rasche und unabhängige Untersuchung des Todes der 22-jährigen Mahsa Amini.

Alle diskriminierenden Rechtsvorschriften zu weiblicher Bekleidung sollten laut Al-Nashif aufgehoben werden. Die junge Frau war am vergangenen Dienstag von der Sitten- und Religionspolizei wegen ihres „unislamischen Outfits“ festgenommen worden. Nach Behördenangaben starb sie eines natürlichen Todes, doch nach anderen Berichten wurde sie von der Polizei misshandelt.

Zahlreiche Gewaltanwendungen gegen Frauen durch Sittenpolizei

Laut dem Menschenrechtsbüro ist die Sittenpolizei in den vergangenen Monaten verschärft gegen angebliche Verstöße gegen die Kleidervorschriften vorgegangen. Das Büro habe zahlreiche Berichte und verifizierte Videos von Gewaltanwendung erhalten, sagte Sprecherin Ravina Shamdasani in Genf.

„Frauen wurden ins Gesicht geschlagen, mit Knüppeln geprügelt und in Polizeifahrzeuge geworfen“, erzählte sie. Im Juli sei eine Frau mit inneren Blutungen in ein Krankenhaus gebracht worden.

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Das Menschenrechtsbüro kritisierte auch, dass iranische Sicherheitskräfte laut Berichten mit scharfer Munition, Gummigeschoßen und Tränengas gegen die Tausenden Demonstrantinnen und Demonstranten vorgingen, die nach Aminis Tod im ganzen Land auf die Straße gegangen sind. Bisher lägen die Namen von mindestens zwei Toten im Zuge der Proteste vor. Die iranische Seite bestätigte die Todesfälle zunächst nicht. (dpa)

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