Aus Peking gesteuert?Chinesischer Ballon soll US-Militär ausspioniert haben

Lesezeit 2 Minuten
Matrosen der Explosive Ordnance Disposal Group 2 der US-Navy bei der Bergung eines Höhenüberwachungsballons vor der Küste von Myrtle Beach.

Die US-Navy bei der Bergung der Überreste des Ballons, der offenbar doch effektiver das Militär ausspioniert haben soll, als ursprünglich gedacht.

Informationen über Waffensysteme und Kommunikationen in Militärstützpunkten soll der chinesische Ballon in den USA gesammelt haben.

Der Ballon aus China, den die USA am 4. Februar über der Küste von South Carolina abschossen, soll Stützpunkte des US-amerikanischen Militärs ausspioniert haben. Das wollte die Regierung eigentlich verhindern. 

Zwei hochrangige Verwaltungsbeamte und ein ehemaliger Regierungsbeamter haben dem Nachrichtensender NBC News demnach mitgeteilt, dass der von China gesteuerte Ballon mehrfach über die Stützpunkte fliegen konnte – zum Teil auch in Form einer Acht. Die so gesammelten Informationen – elektronische Signale von Waffensystemen oder Kommunikationen von Personal statt Bildern – wurden dabei in Echtzeit nach Peking gesendet.

Der Ballon hätte noch mehr sensible Daten sammeln können, wenn die US-Regierung nicht potenzielle Ziele verschoben oder elektronische Signale unterbrochen hätte, so die drei US-Beamten gegenüber NBC News.

Das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten von Amerika teilte noch im Februar mit, dass die Spionage mit dem Ballon ineffektiv für die chinesische Regierung gewesen sein soll. Er hätte nicht mehr sehen können, als mit Satelliten aus dem Orbit schon zu sehen sei.

Geheimdienst: Ballon gehörte zu chinesischem Spionageprogramm

China hat den Vorwurf der Spionage mehrfach dementiert: Der Forschungsballon sei versehentlich vom Kurs abgekommen. Mit dem Abschuss habe die USA überreagiert.

Die „Washington Post“ berichtete, dass der Ballon nach Informationen aus Kreisen des US-Geheimdienstes zu einem umfangreichen Überwachungsprogramm Chinas gehöre: Die Regierung würde so seit mehreren Jahren militärische Einrichtung aus Ländern sammeln, die von strategischem Interesse seien – unter anderem Japan, Indien, Taiwan und die Philippinen.

KStA abonnieren