Smartphone-Diebstahl in KölnDas sind die wichtigsten Schritte, wenn das Handy weg ist

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Eine Hand zieht ein Smartphone aus einer Tasche.

Taschendiebe haben es oft auf Smartphones abgesehen. Wurde das eigene Handy gestohlen, sollte man schnell handeln.

Auf der Karnevalsparty oder im Gedränge der Straßenbahn – plötzlich ist das Handy weg. Ob gestohlen oder verloren: Was dann zu tun ist. 

Taschendiebe nutzen Karnevalspartys zurzeit offenbar vermehrt zum Diebstahl teurer Smartphones. Davon berichteten zuletzt viele Leserinnen und Leser dem Kölner Stadt-Anzeiger. Ein Griff in die Hosen- oder Handtasche, und plötzlich der Schock: Das Smartphone ist weg. Ob das Handy nun geklaut wurde oder „nur“ verloren gegangen ist, wir erklären, welche Schritte zu beachten sind. Und wann Betroffene die Polizei einschalten sollten.

Erste Schritte, wenn das Handy weg ist

  • Handy anrufen: Vielleicht wurde das Smartphone gar nicht geklaut, sondern ist nur aus der Tasche gefallen und liegt jetzt in der Nähe? Mit einem schnellen Anruf von einem anderen Gerät findet man das schnell heraus.
  • Orten: Mit etwas Glück ist das Gerät noch eingeschaltet und in der Nähe. Wer mit dem Orten zu lange wartet, erhöht das Risiko, dass das Smartphone ausgeschaltet wird. Oder an einem für Diebe sicheren Platz ist. Und dann kann es auch für die Polizei schwierig werden.
  • Passwörter ändern: Viele sind auf ihrem Smartphone mit unzähligen Accounts eingeloggt. Die Passwärter dieser Accounts, zum Beispiel von Social-Media-Plattformen, sollten Betroffene ändern, bevor Kriminelle sich den Zugang sichern.
  • Um die Daten kümmern: Bevor das Smartphone gesperrt wird, sollten Betroffene sich überlegen, was sie mit ihren Daten machen wollen. Denn wenn das Gerät gesperrt wird, sind diese in der Regel weg. Andererseits können private Daten so sensibel sein, dass sie auf keinen Fall in fremde Hände geraten sollten. Bei Apple und bei Android können die Daten online gelöscht werden. Im Optimalfall wurden die Daten im Vorfeld natürlich gesichert, zum Beispiel per Cloud-Dienst. Auch das mobile Bezahlen kann online deaktiviert werden.
  • Kundenservice anrufen und SIM-Karte sperren: Damit Kriminelle keinen großen Schaden anrichten können, ist es wichtig, die SIM-Karte sperren zu lassen. Das geht mit einem simplen Anruf beim Anbieter oder unter 116 116. Dazu sind allerdings einige Informationen notwendig, unter anderem die Rufnummer, SIM-Karten- sowie die Kundennummer. Wichtig: Danach ist eine Ortung des Geräts nicht mehr möglich. Auch das Gerät selbst kann man in vielen Fällen sperren, das geht über die mit dem Smartphone verbundenen Konten von Apple oder Google.

Ein weiterer Tipp: Betroffene können beim Fundbüro in der Nähe nachfragen. Vielleicht wurde das Smartphone gefunden und dort abgegeben.

Verdichten sich jedoch die Anzeichen dafür, dass das Handy gestohlen wurde, empfiehlt die Bundespolizei eine Anzeige. Das ist auch wichtig für die Versicherung. „Hierzu benötigen Sie den Kaufvertrag, die IMEI-Nummer und die Produktbeschreibung“, schreibt die Bundespolizei. Nach der Anzeige kann beim Netzbetreiber ein Antrag auf Geräteortung gestellt werden, falls dies nicht schon auf eigene Faust durch die Ortungsdienste der Hersteller geschehen ist.

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Gut vorbereitet sein auf einen Handy-Verlust

Mittlerweile bieten Smartphones viele Möglichkeiten. Sie können bei Verlust online durch andere Dienste geortet werden, können sensible Daten auch aus der Ferne löschen. Außerdem können Betroffene von einem anderen Gerät aus Nachrichten senden, die dann auf dem Display des verschwundenen Smartphones erscheinen. Damit kann man beispielsweise einem Finder oder einer Finderin Kontaktdaten und eine Nachricht zukommen lassen. Deshalb empfiehlt die Verbraucherzentrale: „Machen Sie sich am besten sofort nach Inbetriebnahme des neuen Gerätes mit diesen Möglichkeiten vertraut.“

Muss im Zweifelsfall die SIM-Karte gesperrt werden, benötigen Anbieter neben der Handy-Rufnummer die SIM-Kartennummer sowie Kundennummer und -kennwort. Die Nummern sollte man sich für den Notfall an einem sicheren Ort notiert haben. Die Verbraucherzentrale bietet online einen kleinen Vordruck an, auf dem sich alle wichtigen Informationen eintragen lassen.

Wichtig bei gestohlenem Handy: IMEI-Nummer kennen

Was dort ebenfalls notiert gehört: die bereits oben erwähnte IMEI-Nummer. Das ist die 15-stellige Seriennummer, mit der jedes Gerät identifiziert werden kann. Sie wird auch benötigt, wenn das Handy bei der Polizei als gestohlen gemeldet wird.

Die IMEI-Nummer des eigenen Smartphones lässt sich ganz einfach herausfinden: „Tippen Sie den Tastencode *#06# (Stern-Raute-null-sechs-Raute) ins Handy-Display ein, als wenn Sie telefonieren wollen. Die IMEI erscheint dann auf Ihrem Bildschirm“, erklärt die Verbraucherzentrale. Die Nummer findet sich auch auf der Originalverpackung.

Daten regelmäßig sichern

Vielen sind die Daten, die auf ihrem Smartphone gespeichert sind, wahrscheinlich wichtiger als der materielle Wert des Geräts. Deshalb empfiehlt es sich, regelmäßig Backups anzulegen, um die Daten bei Handy-Verlust auf anderen Geräten ohne großen Aufwand wieder herstellen zu können. Das geht über die Betriebssysteme, Cloud Services oder entsprechende Apps.

Wichtig ist es auch, eine Displaysperre aktiviert zu haben – sei es per Gesichtserkennung, Fingerabdruck, PIN oder Passwort. Damit diese auch greift und die Daten des Handys vor Kriminellen schützt, sollte auch die automatische Displaysperre aktiviert werden.

Die größte Hoffnung besteht bei einem Handyverlust wahrscheinlich darin, dass es nicht geklaut, sondern von ehrlichen Menschen gefunden wurde. Dann ist eine Notiz am oder im Handy – zum Beispiel zwischen Gerät und Schutzhülle – hilfreich, auf der die eigenen Kontaktdaten, wie zum Beispiel eine Mailadresse, zu finden sind.

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