Nach der FlutWeitere Cafés haben in Bad Münstereifel eröffnet

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In der Bad Münstereifeler Innenstadt sitzen zahlreiche Gäste draußen an den Tischen der Gastronomiebetriebe.

Die letzten warmen Sonnentage genießen: Zahlreiche Besucher nutzten die Außengastronomie in Bad Münstereifel.

Mehrere neue Möglichkeiten, auf einen Kaffee einzukehren, haben die Besucher Bad Münstereifels. Auch Konzerte werden geboten.

„In Bad Münstereifel kann man ja noch nicht mal einen Kaffee trinken!“ Diese Aussage hört man seit der Flutkatastrophe immer wieder. Sie war aber eigentlich nach wenigen Monaten schon überholt. Das Printenhaus-Café Portz an der Werther Straße, ein weiteres Portz-Café an der Marktstraße und der Außenbereich des Café T waren als Erste wieder am Start. Es folgte das Bistro & Café Marielle an der Unnaustraße. Crêpes gibt es auch schon länger wieder.

In den letzten Wochen gab es dann mal eine Flut in positiv: Gleich mehrere Möglichkeiten, auf einen Kaffee einzukehren, gibt es im Städtchen seit jüngstem wieder.

Das Tee- und Kaffeehaus hat die Außengastronomie erweitert

So beispielsweise im Tee- und Kaffeehaus Bad Münstereifel direkt am Werther Tor. Zwar hat Claudia Sabina Spinner ihren Betrieb schon seit August 2022 wieder offen. Aber so wirklich mitbekommen hat man es kaum. Die Werther Straße war bis zuletzt Baustelle, das Werther Tor  Durchfahrt für Baufahrzeuge.

Claudia Sabina Spinner, Inhaberin des Tee- und Kaffeehauses Bad Münstereifel, steht vor ihrer erweiterten Außengastronomie.

Claudia Sabina Spinner, Inhaberin des Tee- und Kaffeehauses Bad Münstereifel, hat ihre Außengastronomie am Werther Tor erweitert.

Und wegen der fehlenden Parkmöglichkeiten außerhalb der Stadtmauer kamen die Besucherströme eher von der anderen Seite der Stadt. Zu allem Überfluss stand auch noch ein Dixi-Klo für die Bauarbeiter direkt vor dem Café. Das ist zum Glück, wie die Baustelle, verschwunden. Stattdessen hat Claudia Spinner seit Anfang Oktober die Außengastronomie auf der Werther Straße erweitert.

„Es war schwer seit der Flut“, sagt sie, die verschiedenste Sorten Tee, die sie aus Hamburg bezieht, im Angebot hat und natürlich auch verschiedene Direct-Trade-Kaffeesorten. Dazu können sich die Kunden ein Stück selbstgebackenen Kuchen oder eine Waffel holen.

Die Nordeifelwerkstätten führen nun das Cafésito

Seit etwa einem Monat geöffnet hat das „Cafésito“, wie der frühere „Nimm Ess Mit“-Markt der Nordeifelwerkstätten nach der Konzeptänderung nun heißt. Die Leiterinnen Réka Cserei und Daniela Cöln ziehen ein positives Fazit. Das neue Angebot werde sehr gut angenommen, die neue Einrichtung auch.

Die Nordeifelwerkstätten betreiben das Cafesito: Zwei Mitarbeiter sitzen an einem Tisch im Café, weitere stehen dahinter, im Hintergrund sind die Theke und der Verkaufsraum zu sehen.

Aus Nimm Ess Mit wurde Cafésito: Der frühere Markt der Nordeifelwerkstätten lädt nun zum Verweilen ein. Die Marktleiterinnen Réka Cserei (l.) und Daniela Cöln (3.v.l.) mit einem Teil des Teams.

Denn das Geschäft hat sich vergrößert, es fand ein Durchbruch ins Nachbargebäude statt, in dem früher eine Boutique war. Das Team sei „halb alt, halb neu“, wie Cserei bemerkt. Dass sich die Mitarbeiter aus den Nordeifelwerkstätten akquirieren, ist aber nach wie vor gesetzt. Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten zusammen und bedienen die Kunden. Das hat sich über Jahre bewährt und wird ab 21. Oktober in Euskirchen im früheren Park-Café Kramer an der Wilhelmstraße auch so praktiziert.

Aber das Cafésito ist eben mehr als nur ein Markt, wie es früher einmal war, sondern eben auch, dem Namen entsprechend, ein Café. Direkt am Eingang befinden sich rechts und links Tische. Eine derzeit kleine Außengastronomie, die voraussichtlich im kommenden Frühjahr erweitert wird, schließt sich an. Dann sollen 70 Sitzplätze zur Verfügung stehen, etwa 40 davon draußen, neben dem Café.

Das Team organisiert für Kunden nach Absprache auch Frühstücke. Geplant ist in Zukunft auch ein Mittagstisch. Kaffee und Kuchen gibt es sowieso – und eben Snacks und ein Sortiment für den täglichen Bedarf.

Auch das Maskottchen ist zurück im Eiscafé Bella Italia

Zwischendurch war das Eiscafé Bella Italia sogar berühmt. In einer ihrer Sendungen nach der Flut stand Moderatorin Bettina Böttinger direkt vor dem Betrieb. Nach rund 800 Tagen hat Lina Honert ihr Geschäft an der Werther Straße wieder eröffnet. Denn auch wenn die Temperaturen nun doch langsam herbstlich werden: Ein Eis geht immer.

Lina Honert steht hinter der Theke ihres Eiscafés Bella Italia, das sie mehr als zwei Jahre nach der Flut wieder eröffnet hat.

Wieder da und froh darüber: Das Eiscafé Bella Italia von Lina Honert ist mehr als zwei Jahre nach der Flut wiedereröffnet.

Das Café war von den Wassermassen des 14. Juli 2021 komplett zerstört oder weggespült worden. Auch das Maskottchen des Eiscafés wurde von den Fluten mitgerissen und tauchte nie wieder auf. Nach langem Suchen fanden Lina Honert und ihr Mann im Internet einen neuen schneeweißen Eisbären.

Und er ist nicht alleine: Auch kleine Varianten sind im Eiscafé anzutreffen. Die Stofftiere faszinieren nicht nur die kleinen Besucher. „Von ganzem Herzen danken wir nicht nur unserer Familie und unseren Freunden, sondern auch allen Helfern, die aus vielen Teilen der Bundesrepublik angereist waren, für die wunderbare und vielfältige Unterstützung“, sagt Lina Honert. Man freue sich, nach so langer Zeit durchstarten zu dürfen.

In Kleens Café gibt es auch eine Kleinkunstreihe

Im früheren Weinhaus an der Rauschen an der Heisterbacher Straße befindet sich nun Kleens Café, das sich selbst als „kleines gemütliches Café“ bezeichnet. Im Angebot haben Denys Kleen und Team selbstgebackene Kuchen, Torten, herzhafte Leckereien, süße Waffeln, schmackhafte Stullen, Salate und Crêpes. Am Abend gibt es Cocktails in Lounge-Atmosphäre.

Dort wird im Herbst erstmals die Kleinkunstreihe „Songs & Poesie“ veranstaltet, und zwar an drei Freitagen jeweils ab 19.30 Uhr. Am 20. Oktober heißt es „Tondichten mit der Fondation Kubo“. Dagmar Hagmann, Lotta Corradini und Joachim Kubowitz vertonen Hilde Domin, Masha Kaléko oder Kurt Tucholsky. „Liebe(s)leben – Chansons von und mit LouCiva“ heißt es am 3. November. Unter dem Titel „Leonard Cohen – sein Leben – seine Songs“ widmet sich Klaus Grabenhorst am 17. November Cohens Werk. Der Eintritt ist frei, Reservierungen telefonisch unter 0 22 53/ 5 45 57 00 oder per E-Mail unter Angabe der Telefonnummer. (ets)

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