Fußball-BezirksligaSechs auf einen Streich: Bessenichs Nurullah Yasar zerlegt Wesseling

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Bessenichs Stürmer fällt und schreit. Der Wesselinger Torhüter hat ihn getroffen.

Entscheidende Szene: Wesselings Torwart Gyula Zoltani foult Nurullah Yasar und sieht dafür die Rote Karte.

7:1 endet die Bezirksliga-Partie zwischen Bessenich und Wesseling-Urfeld. Sechsfach-Torschütze Nurullah Yasar war der Spieler des Spiels.

SV Rhenania Bessenich – Spvg Wesseling-Urfeld 7:1 (2:0). Auch in dieser Höhe nicht unerwartet fuhren die Gastgeber gegen das punktlose Schlusslicht einen souveränen Erfolg ein. Nach Startschwierigkeiten des gesamten Teams lief es anschließend vor allen Dingen bei einem Bessenicher wie am Schnürchen.

Mann des Spiels

Drei Treffer in einer Partie sind schon eine starke, aber durchaus regelmäßig vorkommende Ausbeute eines Angreifers. Dass es einem Akteur gelingt, diese Anzahl noch einmal zu verdoppeln, darf jedoch als außergewöhnliche Leistung gewürdigt werden. Ab der 28. Minute entwickelte sich die Begegnung zur One-Man-Show von Torjäger Nurullah, genannt „Nuri“, Yasar, der neben seinen sechs erfolgreichen Abschlüssen auch noch an einer weiteren, ganz entscheidenden Szene beteiligt war.

Drei Fußballer im Zweikampf.

Mit Ballsicherheit und Übersicht lenkte Harun Pindzo das Bessenicher Spiel gegen Wesseling-Urfeld.

Knackpunkt des Spiels

Neben dem Führungstor durch Yasar, der nach einem schwach geschossenen Strafstoß samt ebenso erfolglosem Nachschuss den Ball im dritten Versuch äußerst glücklich über die Linie beförderte, war der Platzverweis gegen Wesselings Schlussmann Gyula Zoltani (35.) die zweite richtungsweisende Aktion für die verbleibende Spielzeit. Ob der Keeper für seinen zweifelsohne hanebüchenen Ausflug zur Seitenlinie mit anschließender Grätsche gegen Yasar allerdings die Rote Karte verdient hatte, stellte Bessenichs Teammanager Frank Marwitz zumindest zur Diskussion. „Aus meiner Sicht war er nicht letzter Mann und hat auch keine klare Torchance verhindert“, sagte der Verantwortliche.

Spielverlauf

Durch zwei Tore unmittelbar vor und nach dem Seitenwechsel brachte sich die Rhenania zeitig auf Kurs Richtung Heimsieg, auch wenn sich die tapferen Gäste mit dem 1:3 für ihren Kampfgeist belohnten. Unter dem Strich hatten sie der individuellen Überlegenheit der Heimelf und der Abschlusslaune von Yasar aber nichts entgegenzusetzen. „Wir haben uns 25 Minuten sehr schwergetan. Wesseling muss man hoch anrechnen, dass sie die Köpfe nie haben hängen lassen“, resümierte Frank Marwitz.

Ein Fußballtrainer breitet die Arme aus.

Bessenichs Trainer Artur Mezler gestikuliert.

Fazit des Spiels

Bessenich zeigte eine kompakte Teamleistung mit einem herausragenden Nurullah Yasar, aber als echter Maßstab taugte die Partie nicht, da der Kontrahent zwar über einige gute Einzelspieler, aber in der Breite nicht über die nötige Qualität verfügt. „Die drei Punkte haben uns gutgetan, waren aber auch Pflicht“, kommentierte Team-Manager Frank Marwitz.


Erste Saisonniederlage für den TuS Chlodwig Zülpich

Bergheim – TuS Zülpich 3:2 (2:2)

Nach einem halben Jahr ohne Niederlage zog der Tabellenführer im Topduell verdient den Kürzeren. „Spielerisch war Hilal heute ein Spitzenteam, wir waren es leider nicht“, ärgerte sich TuS-Trainer David Sasse. Seine Schützlinge waren bis zum Ausgleich durch einen verwandelten Strafstoß von Thomas Leßenich (34.) in allen Belangen unterlegen, auch wenn die Bergheimer Führung von Valon Maloku eher glücklich zustande kam.

Nach dem 1:1 krempelten die Zülpicher kurzzeitig die Ärmel hoch und schafften durch Luca Ohrem sogar das 2:1, das allerdings nur 120 Sekunden Bestand hatte. Ailton Nuno Gomes Sanches – ein Name, der dem Gehörgang eines jeden Fußballfans schmeichelt – egalisierte postwendend, ehe nach Maloku mit „Saki“ Noutsos ein weiterer ehemaliger Bessenicher für den entscheidenden Treffer und die erste Saisonniederlage sorgte.

GW Brauweiler – SV Nierfeld 3:0 (0:0)

Trotz der letztlich verdienten Niederlage sah Coach Dirk Scheer bei seiner Elf eine Menge Positives. „Die Spieler haben nicht nur diszipliniert gegen den Ball gearbeitet, sondern sind auch immer wieder zu Möglichkeiten gekommen. Das war ein couragierter Auftritt der gesamten Mannschaft“, lobte der sportliche Leiter. Bis zur Pause hielt der SVN das 0:0, ehe ein vergebener Kopfball von Covenant Oku Smart und ein im Gegenzug verwandelter Elfmeter der Grün-Weißen die Begegnung innerhalb kürzester Zeit zuungunsten der Nierfelder ausrichtete.

RW Ahrem – JSG Erft 01 1:2 (0:0)

„Unter den gegebenen Voraussetzungen war es ein richtig geiler Erfolg meiner Jungs“, jubelte Gästetrainer Stephan Reimer, der aufgrund der personellen Situation im Vorfeld ungewohnt pessimistisch war. „Ich habe morgens zu meiner Frau gesagt, dass wir heute keine Chance haben“, berichtete der Übungsleiter, der die Rechnung ohne sein Team und vor allem ohne Arber Jashanica gemacht hatte.

Der A-Jugendliche kam nach einer knappen Stunde als Joker in die Partie und drehte den Rückstand mit zwei Treffern innerhalb von elf Minuten in eine 2:1-Führung, die die JSG Erft mit einer bravourösen Abwehrleistung knapp, aber verdient über die Ziellinie retteten. Neben dem Doppeltorschützen hob Reimer auch Arsenii Rusnak heraus, der bereits am Vortag 90 Minuten in der U19 auf dem Platz stand und auch bei den Senioren über die volle Distanz durchhielt.

SC Wißkirchen – Horremer SV 1:5 (0:1)

„70 Minuten lang haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht. Danach hat die Kondition nachgelassen und wir sind defensiv ins Wanken geraten“, resümierte SC-Co-Trainer Thorsten Lewin, der nach dem aus einem berechtigten Strafstoß resultierenden 0:1-Pausenstand den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Ben Decker bejubeln durfte. „Im Vergleich zur Niederlage gegen Elsdorf hat sich die Mannschaft deutlich besser präsentiert. Nur die beiden späten Gegentore hätten wir uns meiner Meinung nach sparen müssen“, ergänzte Lewin.

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