Sportlerwahl 2023Swantje Kaiser aus Dahlem ist wieder zurück in der Erfolgsspur

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt Judoka Swantje Kaiser in einer Turnhalle, im Hintergrund sind Kampfmatten zu sehen.

Für Judoka Swantje Kaiser war 2023 ein gutes Jahr.

Die Nominierten zur Sportlerwahl 2023 im Kreis Euskirchen stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: Judoka Swantje Kaiser.

Es ist ein wenig verkehrte Welt bei Swantje Kaiser. Für die meisten Menschen bedeutet sportliche Betätigung Entspannung von den Anforderungen im Arbeitsleben. Doch für die Judoka Kaiser ist es genau andersherum. „Mein Beruf ist der Ausgleich vom Sport“, sagt die Redakteurin einer Fernsehproduktionsfirma. Wer jahrelang Leistungssport betrieben habe, im Nationalkader und in der Sportfördergruppe der Bundeswehr gewesen sei, für den sei es schön, wenn das Leben nicht mehr nur aus Judo bestehe.

Dabei erweckt das vergangene Jahr nicht gerade den Eindruck, als habe die 30-Jährige es gemütlich angehen lassen. Schließlich erreichte sie die größten Erfolge ihrer bisher ohnehin schon nicht sieglosen Karriere. Bei der Europameisterschaft der Veteranen, die im Juni in Podčetrtek (Slowenien) stattfand, gewann sie in der Altersklasse bis 34 Jahre und der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm die Goldmedaille im Team- und im Einzelwettbewerb. Auch von der Weltmeisterschaft im November in Abu Dhabi kehrte sie auch nicht undekoriert zurück. Hier gewann sie in ihrer Gewichts- und Altersklasse die Bronzemedaille.

Beim Judo kommt es auf Ausdauer, Kraft, Technik und Koordination an

Mit fünf Jahren hat Kaiser mit Judo angefangen und bereits mit sieben Jahren den ersten Wettbewerb absolviert. Seitdem hat die Faszination für Judo sie nicht nachgelassen. „Die Sportart ist so vielseitig“, sagt sie. So käme es auf Ausdauer, auf Kraft, Technik und auch Koordination an. „Dabei kann man sich in direktem Kontakt mit den Gegnern messen“, beschreibt sie ihre Liebe zu der Sportart.

Die schwand auch nicht durch mehrere Verletzungen, die sie in den letzten Jahren immer wieder zurückwarfen. So dauerte es bis 2022, bis sie wieder an die Erfolge aus den früheren Jahren anknüpfen konnte. Immerhin hatten diese dazu geführt, dass sie bei den Wahlen zur Sportlerin des Jahres stets gute Plätze belegte, im Jahr 2017 den dritten und 2016 sogar den zweiten. Bei der Wahl zum Sportler des Jahrzehnts im Kreis Euskirchen wurde sie von den Lesern dieser Zeitung auf den vierten Platz gewählt.

Training in Köln, Nationalliga-Teilnahme in der Schweiz

Auch wenn Swantje Kaiser dem Leistungssport nun ihren Beruf als Ausgleich entgegenstellen kann, ist sie als Judoka immer noch sehr aktiv. Neben den internationalen Erfolgen gelang ihr die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft 2024 und ein dritter Platz beim Glaspalastturnier in Sindelfingen. In der Schweizer Nationalliga erreichte sie mit dem JC Uster, für den sie seit Jahren kämpft, den dritten Platz. Ihr Training absolviert Kaiser seit vielen Jahren bei Bushido in Köln. Seit dieser Saison tritt sie auch für Hertha Walheim an.

Für diese Saison hat sie sich große Ziele gesetzt. So will sie nicht nur ihren EM-Titel in Sarajevo verteidigen, sondern richtet ihren Blick auf die WM in Las Vegas. „Ich habe meine Ziele gesetzt, ich will eine andere Medaille“, sagt sie. Genug Ehrgeiz hat sie bestimmt, denn, wie sie sagt, „der Satz ‚Das schaffst du nicht‘ ist Anreiz für mich“.

KStA abonnieren