Triptyque ArdennaisDauerregen schreckte Radamateure beim Start in Hellenthal nicht ab

Lesezeit 4 Minuten
Radrennfahrer befahren im strömenden Regen eine Straße in Hellenthal-Rescheid.

Im strömenden Regen jagte das Peloton auf dem Weg nach Büllingen durch Rescheid. Wetterbedingt wurde bereits vor dem Start über eine Verkürzung des Rennens spekuliert.

In Hellenthal gingen am Freitag mehr als 150 Fahrer an den Start der ersten Etappe des Rad-Klassikers Triptyque Ardennais.

„Die Muskeln bekommst du beim Radfahren warm, indem du sie benutzt!“ Dieser alten Radfahrer-Weisheit zum Trotz hatten wohl die meisten der 154 Amateurrennfahrer, die sich am Freitag zum Start des dreitägigen Radklassikers Triptyque Ardennais in Hellenthal aufstellten, im Vorfeld schon etwas nachgeholfen. „Massagen und wärmende Salben für die Muskulatur, das brauchen die Jungs bei diesem Wetter“, sagte einer der Betreuer an der Grenzlandhalle, als es um die Mittagszeit zu regnen begann.

Schon zum sechsten Mal war der Tross der Rennfahrer und ihrer Teams in der Gemeinde Hellenthal zu Gast. „In diesem Jahr sind wir zum zweiten Mal Startgemeinde“, zählte Bürgermeister Rudolf Westerburg auf: „Jeweils zweimal waren wir auch schon Ziel- und Durchfahrtgemeinde.“ Vor dem Start der 56. Auflage des Triptyque Ardennais freute sich Westerburg auch schon auf ein weiteres radsportliches Highlight im kommenden Jahr: „2025 werden wir hier in Hellenthal Zielort der Schlussetappe des Triptyque Ardennais sein.“

Radrennfahrer gingen in Hellenthal pünktlich an den Start

Trotz des für die Mittagszeit angekündigten Regens und einer bestehenden Unwetterwarnung wegen Starkregens konnten die Radamateure pünktlich auf die Strecke geschickt werden: Als sich die mehr als 150 Sportler auf der Aachener Straße in Höhe der Grenzlandhalle zum Start aufstellten, ließ der Regen sogar etwas nach.

Das Peloton des Radklassikers Triptyque Ardennais vor dem Start in Hellenthal.

Das Fahrerfeld mit 154 Amateurrennfahrern startete in Hellenthal auf die erste Etappe des dreitägigen Radklassikers.

Es hatten sich sogar einige Zuschauer eingefunden, um die Radfahrer mit Applaus auf die Strecke zu schicken. Los ging es mit einem „langsamen“ Start über die Bundesstraße in Richtung Udenbreth, um dann über die Dreesbach den Anstieg nach Hönningen zu nehmen. Dort wurde das Rennen dann offiziell gestartet.

Wir sind ein kleines Team mit einem schmalen Budget, aber wir wollen unseren Fahrern trotzdem die besten Möglichkeiten bieten.
Fabio Borremans, Betreuer aus dem Team Urbano Vulstek CT

Ob die Sportler die ganze, fast 150 Kilometer lange Etappe über Malmedy nach Büllingen zu Ende fahren können würden, wurde wegen der auch für Ostbelgien bestehenden Unwetterwarnung bereits in Hellenthal diskutiert. „Das machen wir dann aber von den tatsächlichen Bedingungen abhängig“, sagte Rennkoordinator Ignaz Helmes. Bereits in Rescheid hatte der Regen das Fahrerfeld aber wieder eingeholt. Trotzdem rauschte das Fahrerfeld mit hoher Geschwindigkeit durch den Ort.

Trotz Unwetterwarnung: Rennvorbereitungen liefen wie gewohnt

Für die Fahrer und ihre Betreuer waren die Rennvorbereitungen ungeachtet der Wettervorhersagen am Vormittag vor dem Start ganz normal abgelaufen. Mechaniker Dierk Werbestel vom Team Urbano Vulstek CT spendierte den Rennmaschinen seiner sieben Schützlinge noch einmal die volle Aufmerksamkeit. Schaltung und Kette, Reifen und Bremsen – alles nahm Werbestel noch einmal genau unter die Lupe, damit unterwegs keiner seiner Fahrer wegen eines technischen Defekts zurückgeworfen werde.

Rad-Mechaniker Dierk Werbestel arbeitet an einem Rennrad.

Ein Tröpfchen Öl spendiert Mechaniker Dierk Werbestel der Kette.

„Wir sind ein kleines Team mit einem schmalen Budget, aber wir wollen unseren Fahrern trotzdem die besten Möglichkeiten bieten“, sagte Betreuer Fabio Borremans: „Was die Jungs dann auf der Strecke draus machen, muss man abwarten.“

Freiwillige Helfer sorgten in Hellenthal für einen reibungslosen Rennablauf

Von den äußeren Bedingungen wenig begeistert war auch Fahrer Thomas Lehnen aus dem ostbelgischen Grüfflingen. Er und seine Teamkameraden bekamen vor dem Start von ihrem Sportlichen Leiter noch ein paar Tipps für das Verhalten auf der Strecke – insbesondere, wenn es wegen des Regens zum Rennabbruch oder einer Unterbrechung kommen sollte. „Es macht natürlich mehr Spaß, auf trockener Straße zu fahren, aber das kann man sich eben nicht immer aussuchen“, sagte Lehnen.

Radrennfahrer stehen vor dem Start in einer Gruppe bei ihrem Sportlichen Leiter.

Fahrer Thomas Lehnen aus dem ostbelgischen Grüfflingen (roter Helm) und seine Teamkameraden erhalten vor dem Start von ihrem Sportlichen Leiter die letzten Tipps fürs Rennen.

Wetterfest eingepackt hatten sich auch die Motorradfahrer der belgischen Polizei, die das Fahrerfeld auf ihrem Weg nach Büllingen begleiteten. Mit Kollegen der deutschen Polizei, Fahrern des Rettungsdienstes und weiterer Begleitfahrzeuge nahmen sie vor dem Start an einer Besprechung in der Grenzlandhalle teil. Dort wurde von der Rennleitung auch die Reihenfolge ausgelost, in der die Materialfahrzeuge der Radsportteams hinter dem Peloton herfahren durften.

„Bei einer Anzahl von 25 Teams aus Belgien, Luxemburg, der Schweiz und Norwegen gäbe das sonst ein schönes Durcheinander“, sagte Borremans. Freiwillige Helfer aus den Reihen der Feuerwehr, vom Eifelverein und dem Kaller Radsportclub sorgten am Streckenrand für den reibungslosen Ablauf des Radsportklassikers.

In Monschau-Höfen endet am Samstag die zweite Etappe. Die Schlussetappe am Sonntag führt dann vom luxemburgischen Wemperhardt nach Polleur.

KStA abonnieren