Am WochenendeIn Hollerath und Höfen wird das 40. Narzissenfest gefeiert

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Millionenfach blühen die wilden Narzissen im Olef- und Perlenbachtal.

Millionenfach blühen die wilden Narzissen im Olef- und Perlenbachtal.

Hollerath/Höfen – Ihren Schwestern in Gärten und Parks sehen sie zum Verwechseln ähnlich, sie sind nur ein wenig kleiner: die wild wachsenden, gelben Narzissen. Alljährlich verwandeln sie, millionenfach blühend, die Wiesen im Olef- und Perlenbachtal in ein faszinierendes Naturschauspiel, das tausende Besucher anlockt.

Wiesen dienten den Bauern als Futter

Diese Wiesen dienten den Bauern seit dem 13. Jahrhundert als Futter für ihr Vieh und wurden einmal im Jahr gemäht. Nach dem Zweiten Weltkrieg betrachteten die Bauern die Wiesen vielfach als unwirtschaftlich, teils wurden sie mit Fichten aufgeforstet. Die an Narzissen reichen Bärwurzwiesen, Borstgrasrasen sowie Feucht- und Sumpfwiesen entlang von Olef, Jahns- und Perlenbach verschwanden mit der Zeit. Die Täler büßten ihre hohe ökologische Bedeutung und den Erholungswert ein.

Als man gegen Ende der 1970er-Jahre die fortschreitende negative Entwicklung in den Tälern erkannte, wurden große Teile der Wiesen und Täler unter Naturschutz gestellt und Gegenmaßnahmen unternommen. Die Fichten wurden entfernt, Bauern aus der Umgebung übernahmen die Hege und Pflege der Wiesen, die ihre frühere Vielfalt, vor allem mit Narzissen und Bärwurz, wieder erkennen ließen. Untrennbar ist diese Entwicklung mit Loki Schmidt, der 2010 verstorbenen Ehefrau des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt, und Prof. Wolfgang Schumacher aus Antweiler sowie der NRW-Stiftung verbunden. 65 Hektar Land hat die Stiftung gekauft und deutlich mehr als eine halbe Million Euro in die Renaturierung investiert, so dass es in der Eifel heute die bundesweit größten Vorkommen der wilden Narzissen gibt.

Das Programm

Hellenthaler Seite

Auf dem Wanderparkplatz Hollerather Knie sind Naturpark, Nordeifel Tourismus GmbH, Biologische Station, Tourist-Info Hellenthal, der Nabu und der Heimatverein Rescheid mit Infoständen vertreten. Es werden regionale Verkaufsstände aufgebaut. Die Greifvogelstation Hellenthal ist mit von der Partie, Kinderbelustigung gibt es mit Sandras Kid-Car, Outdoorspielzeugen und einer Rollenbahn. Um 11 Uhr gibt der Musikverein Hecken ein Konzert, um 15 Uhr der Musikverein Manscheid. Ein Shuttle-Transfer wird von 12 bis 17 Uhr zwischen Ruge-Bank und Hollerather Knie angeboten. Parkmöglichkeiten werden auf einer Wiese eingerichtet. Weitere Infos bei der Tourist-Information Hellenthal, Tel. 02482/ 85115 oder online. (eb)

Monschauer Seite

In Höfen rund um das Nationalpark-Tor werden ebenfalls Infostände aufgebaut. Eine Ausstellung mit Diashow und Film informiert über die wilden Narzissen. Mit Kindern werden Insektenhotels gebastelt, für sie sind außerdem Hüpfburg, Torjägerquiz und Spielplatz vorhanden. Planwagenfahrten unter dem Titel „Haushecken und Bauernhäuser“ werden zwischen 11 und 15 Uhr angeboten. Der Musikverein Höfen gibt ab 14.45 Uhr ein Konzert. Hier ist der Shuttle-Transfer von 12 bis 17 Uhr zwischen Nationalpark-Tor und Höfener Mühle unterwegs. Parkmöglichkeiten sind auf dem Wanderparkplatz an der Hauptstraße ausreichend vorhanden. Weitere Infos unter Tel. 02472/ 8025079 oder im Internet. (eb)

Alljährlich – wenn nicht gerade Corona ist – wird ein Fest für die gelben Schönheiten gefeiert. Am Sonntag, 24. April, laden die NRW-Stiftung, die Gemeinde Hellenthal und die Stadt Monschau sowie Naturpark Nordeifel und Nationalpark Eifel zum 40. Mal zum Narzissenfest ein. Anlässlich des Jubiläums findet das Fest zum ersten Mal von 10 bis 17 Uhr gleichzeitig rund um das Nationalpark-Tor in Höfen und bei Hollerath statt – sonst wechseln sich die beiden Orte ab.

Erzählstationen an den Wanderwegen

Als Highlight werden die Erzählstationen an den Wanderwegen angekündigt, an denen die Besucher die Bachtäler ganz neu erleben können. Zudem werden Jubiläumsflyer verteilt, mit denen sich jeder zeitlich unabhängig und in seinem individuellen Tempo auf den Weg machen kann. Von 11 bis 16 Uhr stehen die Natur- und Waldführer in den Tälern bereit, um an ihren Erzählstation über ihr spezielles Naturthema zu berichten. Wer die Strecken abkürzen möchte, kann Shuttleangebote nutzen.

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An beiden Standorten wird es einen offiziellen Festakt geben, in Hollerath um 12.30 Uhr und in Höfen um 14 Uhr. Nach Angaben der Gemeinde Hellenthal haben neben Prof. Schumacher auch Dr. Heinrich Bottermann, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium NRW, der ehemalige NRW-Umweltminister und heutige Präsident der NRW-Stiftung Eckhard Uhlenberg und Narzissenpate Jean Pütz ihr Kommen zugesagt. (rha/hjm)

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