Nachfrage nach Holzbauten hochBebauungsplan geändert – Holzbaufirma expandiert in Kall

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Visualisierung der geplanten und der vorhandenen Halle.

In einer Visualisierung sind die vorhandene (r.) und die geplante Halle zu sehen. Eine Lagerhalle und ein Bürogebäude kommen noch hinzu.

Die Firma X-Wood plant ein Bauprojekt in Kall. Es soll eine 4700 Quadratmeter große Halle sowie ein Bürogebäude und eine Lagerhalle entstehen.

Ein weiteres großes Bauvorhaben soll im kommenden Jahr im Kaller Gewerbegebiet 3 realisiert werden: Die Firma X-Wood will auf ihrem Grundstück in der Straße Metallhütte 3 eine 4700 Quadratmeter große Halle sowie ein Bürogebäude und eine Lagerhalle errichten. Dafür müssen Teile der Baustelle angeschüttet und die Firsthöhen der geplanten Gebäude angepasst werden. Der dafür notwendigen Änderung des Bebauungsplans stimmte der Ausschuss für Entwicklung, Umwelt, Digitalisierung und öffentliche Sicherheit am Dienstagabend im Golbacher Spiegelsaal bei drei Enthaltungen zu.

Die Firma X-Wood war 2015 von Michael Schumacher gegründet worden und hat ihren Sitz in Büllingen in Belgien. Das Unternehmen baut Holzhallen nach individuellen Ansprüchen. Im Jahr 2020 hatte Schumacher eine 28.000 Quadratmeter große Fläche im Kaller Gewerbegebiet 3 erworben und mit dem Bau einer 4700 Quadratmeter großen Holzhalle begonnen. Der neue Produktionsstandort unter dem Namen X-Cam wurde mit einiger Verspätung wegen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr offiziell eröffnet.

X-Wood bis zu 90 Prozent in Deutschland tätig

In Kall sollen laut Unternehmen künftig aber nicht nur Holzhallen, sondern auch Holzbausätze für Baubetriebe und Hobbyhandwerker produziert werden. X-Wood ist nach Angaben von Schumacher bis zu 90 Prozent in Deutschland tätig und hat unter anderem auch den Gebäudekomplex von Hilger Holz in Kall errichtet.

Weil die Nachfrage nach Holzbauten weiter hoch ist, will das Unternehmen nun in Kall expandieren. „Die vorhandene Halle soll dupliziert und ein Bürogebäude, eine Lagerhalle und Stellplätze errichtet werden“, sagte Rochus Mey vom Planungsbüro Becker aus Kall. Aufgrund der Größenordnung der bereits errichteten Produktionshalle und der noch geplanten Gebäude ist nach Einschätzung der Gemeindeverwaltung eine Änderung des Bebauungsplans unumgänglich. Da das Höhenniveau auf dem Grundstück sehr unterschiedlich ist, müssen Teile des Geländes aufgeschüttet und Firsthöhen um bis zu acht Meter verändert werden.

Das ist natürlich ein Eingriff in das Landschaftsbild
Rochus Mey, Planungsbüro Becker, Kall

„Das ist natürlich schon ein gewisser Eingriff in das Landschaftsbild“, räumte Mey ein. In Richtung Scheven werde das Wäldchen im Bereich des Bahntunnels für einen gewissen Sichtschutz sorgen. Dr. Guido Huppertz (Grüne), der selbst in Scheven wohnt, erklärte: „Die bestehende Halle ist von Scheven aus schon zu sehen. Deshalb gehe ich davon aus, dass das bei den beiden geplanten Hallen auch der Fall sein wird.“ Die Beeinträchtigungen seien aber nicht groß. Außerdem habe der Gemeinderat bereits beschlossen, dass auf einer Fläche an dem Wäldchen am Tunnel zusätzlich Bäume gepflanzt werden, um die Sichtbeziehungen weiter zu reduzieren.

Der Planer von X-Wood, Architekt Hartmut Kloock, betonte, dass die Anschüttungen auf dem Gelände auch notwendig seien, um die Feuerwehrumfahrten der Gebäude anlegen zu können. Mit den Arbeiten an der neuen Halle solle im kommenden Jahr begonnen werden, so der Planer. Petra Mey (CDU) kritisierte, dass der Betrieb nur wenige Mitarbeiter habe. Schumacher sei ständig auf der Suche nach neuen Angestellten, hielt Kloock dagegen. Es sei aber nicht leicht, Personal zu finden.

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