Schlechtes Wetter und StürmeSanierung der Dächer der Dotteler Kirche dauert länger

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Der goldene Hahn steht im Innenraum der Kirche.

Bevor der Hahn wieder auf der Spitze des Turms montiert wurde, war er in der Kirche ausgestellt.

Wegen des lange Zeit schlechten Wetters hinken die Arbeiten bei der Sanierung der Dächer der Dotteler Kirche deutlich hinterher.

Jetzt steht der goldene Hahn wieder an seinem angestammten Platz auf der Spitze des Dotteler Kirchturms. Die Sanierung des Turms ist damit abgeschlossen. Insgesamt hinkt man aber dem Zeitplan deutlich hinterher. „Wir wollten mit den Arbeiten ursprünglich schon vor Weihnachten fertig sein. Aber das schlechte Wetter und die Stürme haben uns aufgehalten und zu Verzögerungen bei den Arbeiten geführt“, sagt Kirchenvorstand Franz Weigel. Parallel zu der Dachsanierung soll auch die Fassade des Gotteshauses neu gestrichen werden.

Blick auf die eingerüstete Dotteler Kirche.

Noch eingerüstet: Die Arbeiten an den Dächern der Dotteler Kirche laufen seit dem vergangenen Jahr und sollten schon längst abgeschlossen sein.

Die Dacheindeckung der Kirche muss wegen Sturmschäden erneuert werden. Die Verschalung war nach Angaben von Weigel über die Jahrzehnte so morsch geworden, dass die Nägel die Schieferplättchen kaum noch halten konnten. Jahrelang wurde ausgebessert, bis das irgendwann aber nicht mehr möglich war. Eine Sanierung der Dächer musste in Auftrag gegeben werden. An den Planungen war neben dem Bistum Aachen auch die Denkmalschutzbehörde beteiligt. Beauftragt wurde der Architekt, der auch die Sanierung der Dächer in Steinfeld geplant hat.

„Der vergoldete Hahn ist dem Herrgott wieder näher“

Mit den Arbeiten wurde im vergangenen Jahr begonnen. „Es gibt nicht mehr viele Firmen, die solche Arbeiten ausführen können, auch weil es immer weniger Schieferdächer gibt. Esch und Scholzen aus Schleiden haben sich darauf spezialisiert“, sagte Weigel.

Die Arbeiten am Turmdach konnten jetzt abgeschlossen werden. „Der vergoldete Hahn ist wieder an seinen angestammten Platz zurückgekehrt und ist damit dem Herrgott wieder etwas näher“, erzählt der Kirchenvorstand mit einem Schmunzeln. Pfarrer Klemens Gößmann aus Kall habe ihn auf dem Dach gesegnet. Damit der Hahn auch bleibt, wo er jetzt ist, wurde das Gerüst am Turmdach sofort abgebaut: „An anderer Stelle sind schon Hähne abgebaut worden und verschwunden.“

Parallel sollen die Fassaden gestrichen werden

Aktuell laufen die Arbeiten am Dach des Kirchenschiffs. Dort wurde mit dem Abnehmen der Schieferplatten begonnen. Ob bei dem Teil des Daches auch Balken erneuert werden müssen, steht noch nicht fest: „Eventuelle Schäden kann man erst erkennen, wenn die Schieferplatten abgenommen wurden.“ Während der Arbeiten sollen parallel die Fassaden gestrichen werden. „Wir hoffen jetzt, dass wir bis Ende des Jahres fertig werden.“

Wenn keine unvorhergesehenen Probleme auftauchen, wird die Sanierung nach Angaben von Weigel rund 550 000 Euro kosten und damit 100 000 Euro weniger, als zuerst veranschlagt worden war. Knapp 400 000 Euro davon übernehmen das Bistum und der Denkmalschutz. Die Pfarrgemeinde trägt den Rest.

„Die Dotteler Kirche ist eines der ältesten und wichtigsten Gotteshäuser in der Region“, erzählt Weigel. Später habe dann die Steinfelder Basilika ihren Platz eingenommen. Schon um 800 soll an der Stelle eine Holzfachwerkkirche gestanden haben. Der heutige Bau mit einem Haupt- und einem Seitenschiff und Kreuzrippengewölbe stammt laut Weigel aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Ein Anbau sei 1464 urkundlich erwähnt.

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