Hilfe für Celina in EuskirchenDas Haus in Großbüllesheim nicht mehr wiederzuerkennen

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt einen Bagger, der den Außenbereich des Hauses in Großbüllesheim umgestaltet.

Die Umbauarbeiten am Haus in Großbüllesheim gehen weiter. Der Außenbereich hat sich bereits stark verändert.

Die Arbeiten in Großbüllesheim gehen weiter. Das Haus wird für die zwölfjährige krebskranke Celina innerhalb von vier Wochen umgebaut.

Während im Anbau der Estrich trocknet, wird draußen kräftig gebaggert. Das Außengelände des Wohnhauses in Großbüllesheim ist nicht wiederzuerkennen. Vor zwei Wochen glich das Areal noch einer kleinen privaten Müllhalde. Der Garten war so zugewuchert, dass er eher an einen Dschungel erinnerte.

Davon ist am Dienstag nichts mehr zu sehen. Der Anbau am Anbau ist weg. Ebenso sämtlicher Sperrmüll. Und auch das Unkraut, die Brombeersträucher und die Brennnesseln sind von der Bildfläche verschwunden. Zwei Spezialunternehmen haben sich des Außengeländes angenommen und arbeiten sich Baggerschaufel für Baggerschaufel vor.

Pferdekadaver und unterirdischen Bauschutt entdeckt

Sie haben dabei auch einige Entdeckungen gemacht, mit denen im Vorfeld nicht zu rechnen war. So war zwar bekannt, dass dort, wo seit mehr als zehn Jahren das kleine Wohnhaus steht, mal ein Pferdestall war. Dass auf dem Areal aber wohl Pferdekadaver und Bauschutt vergraben worden sind, konnte niemand ahnen. 

Das Außengelände und das Haus in Großbüllesheim werden seit einigen Wochen auf links gedreht, um es für die zwölf Jahre alte Celina, ihre zwei Jahre jüngere Schwester Sophie und Vater Michael Trapp so umzugestalten, dass ein erträgliches Wohnen möglich ist. Das Haus soll so verändert werden, dass mögliche Folgen der Chemotherapie für Celina berücksichtigt werden können.

Das Bild zeigt das Haus in Großbüllesheim. Zu erkennen ist ein großer Haufen aus Steinen und Erde. Zudem ist ein Gerüst aufgestellt worden.

Nicht nur auf dem Außengelände wird gearbeitet. Auch die Fassade des Hauses wird überarbeitet.

Beispielsweise sind die Räume für Badezimmer und Küche getauscht worden. So kann eine Badewanne mit Lift eingebaut werden. Bei der Zwölfjährigen ist nämlich erneut ein Tumor am Auge diagnostiziert worden. Aktuell befinden sich Vater und Töchter in der Vater-Kind-Kur. Die Zeit nutzen die freiwilligen Helfer, um das Haus zu sanieren und umzubauen.

Das Bild zeigt einen Handwerker, der den Estrich in die Waage bringt.

Im Inneren des künftigen Wohnbereichs ist in der vergangenen Woche der Estrich verlegt worden.

„Ich hätte niemals mit so viel Hilfe gerechnet“, sagt Ana Frühauf. Vor  einigen Monaten hat sich die Unternehmerin der Familie angenommen. Kennengelernt hat sie Michael Trapp über ihre Firma Medisector. Frühaufs Mitarbeiterinnen unterstützen die Trapps im Alltag, und sie helfen Vater Michael bei der schwierigen Aufgabe, sich um Celina und Sophie zu kümmern.

Die Umbaumaßnahmen kommen laut Frühauf trotz der überraschenden Entdeckungen sehr gut voran. In der kommenden Woche sollen bereits Fliesen verlegt werden. Und auch eine vollelektrische Schlafcouch für Celina ist laut Frühauf gefunden worden – dank der Unterstützung eines Kaller Möbelhauses.

Großbüllesheim: Projekt soll in vier Wochen beendet sein

Auch andere Unternehmen und Handwerker unterstützen das Projekt bestmöglich. So hat nach Frühaufs Angaben ein Versicherungsunternehmen angekündigt, die Trapps für ein Jahr zu versichern. „Was alle leisten, ist der Wahnsinn“, sagt Frühauf, die sehr zuversichtlich ist, dass das Projekt wie vorgesehen am 23. September abgeschlossen sein wird – inklusive Helferfest.

Die Aktion in Großbüllesheim kommt aber wohl in der Nachbarschaft nicht bei allen gut an. Nach Informationen dieser Zeitung wurde zuletzt in der engen Straße immer wieder so geparkt, dass die Containerunternehmen Schwierigkeiten hatten, die Container abzustellen und zu holen.

Frühauf hat nach eigenen Angaben daraufhin das Ordnungsamt der Stadt Euskirchen kontaktiert und erwirkt, dass an der Talstraße im Bereich der Trapps nun ein absolutes Halteverbot gilt.

Am 9. September wird es ein Spendenfest in der Euskirchener Innenstadt geben. Geplant ist es im Restaurant Manufaktur am Platz am Gardebrunnen. Sämtliche Einnahmen an diesem Tag sollen den Trapps zugutekommen.

Nachtmodus
KStA abonnieren