Südstadt-ZochIG Präsident Peter Barth: Karneval mit Abstand ist möglich

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Feiernde Menschentrauben: Solche Bilder, wie hier beim diesjährigen Südstadt-Zoch, wird es 2021 wohl nicht geben.

Feiernde Menschentrauben: Solche Bilder, wie hier beim diesjährigen Südstadt-Zoch, wird es 2021 wohl nicht geben.

  • Der Südstadt-Zoch soll 2021 trotz Corona gehen.
  • Doch einen neuen Hotspot soll das bunte Treiben am Karnevalssamstag 2021 auf keinen Fall erzeugen.
  • Es soll aber kein Zoch wie gewohnt werden.

Euskirchen – Wer Peter Barth kennt, hätte sich auch gewundert, wenn er sich anders entschieden hätte. „Der Zoch 2021 soll gehen“, sagt der Präsident der Interessengemeinschaft Südstadtkarneval in Euskirchen, für den die Bezeichnung „jeck“ auch außerhalb der Session ein Kompliment darstellt.

„Natürlich mit den Regeln, die Corona uns aufgibt“, fügt er hinzu. Einen neuen Hotspot soll das bunte Treiben am Karnevalssamstag 2021 auf keinen Fall erzeugen. Wenn’s sein muss, würden die Jecken der Südstadt auch ohne Besucher am Straßenrand bunt verkleidet durch die Straßen des Euskirchener Südens ziehen, stellt Barth klar.

Andererseits, so der Präsident, hätten die Menschen ja bewiesen, dass sie sich in der überwiegenden Mehrheit an die Abstandsregeln halten. „Warum sollte das beim Südstadt-Zoch nicht klappen?“, fragt Barth rein rhetorisch: „Notfalls zeichnen wir auf den Bürgersteig Kreise, in die sich die Besucher stellen können, um die Abstandsregeln einzuhalten.“

Traditionen retten

Natürlich werde es kein Zoch werden, wie man es gewohnt sei: Schunkeln, Bützjer oder das Schnäpschen aus demselben Glas hätten natürlich zu unterbleiben. „Aber mit Einschränkungen haben wir ja wegen Corona in so vielen Bereichen zu leben“, gibt Barth zu bedenken. Für ihn wäre ein Zoch 2021 ein Weg in die viel beschworene neue Normalität – und der Ehrgeiz hat die Jecken der IG offenkundig auch gepackt: Sie sind fest entschlossen zu beweiden, dass es möglich ist, Karneval auch in Corona-Zeiten angemessen Karneval zu feiern.

Wie Vergnügen trotz Corona geht, zeige sich derzeit bei der Ersatzkirmes in den Erftauen, stellt Schausteller Barth fest. Auch hier gehe es darum, die Traditionen den Corona-Bedingungen anzupassen, damit sie nicht im Schatten der Pandemie verloren gingen, erklärt Barth. „Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz“, sagt er, nachdem es in den Erftauen zunächst eher langsam anlief.

Und was ist mit dem Rosenmontagszug?

Ob der Rosenmontagszug 2021 in Euskirchen stattfindet, ist sehr fraglich. Wie der Präsident des Festausschusses Euskirchener Karneval (Feuka), Stefan Guhlke, erklärte, werde ein Zoch wohl eher nicht stattfinden, wenn sich an den Bestimmungen zur Eindämmung des Virus nichts ändern sollte.

„Noch ist aber keine endgültige Entscheidung gefallen“, so Guhlke. Das gelte auch für die Frage, ob eine Proklamationssitzung stattfinden werde. Diese findet immer Anfang Januar statt. Ziemlich schlecht seien die Aussichten für den Sessionsauftakt um den Elften im Elften herum, der immer auf dem Alten Markt stattfindet.

Sollten dann wieder größere Events erlaubt sein, sei der Feuka aber in der Lage, kurzfristig eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, will Feuka-Chef Guhlke die Hoffnung noch nicht ganz aufgeben. (sch)

Der Schausteller erklärt, dass kürzlich insgesamt rund 2000 Besucher an einem Tag gekommen seien. „Zur selben Zeit dürfen bis zu 1500 Menschen auf dem Platz sein“, beschreibt er die Regelungen. Aber die Kirmes dauere ja vier Wochen, da könnten sich die Besucher auf einen langen Zeitraum aufteilen.

Doch zurück zum Karneval: „Eine Regentin oder einen Regenten werden wir in der kommenden Session nicht haben“, kündigt Barth an. Einmal Regent zu sein – dass aber nur bei wenigen stattfindenden Veranstaltungen, sei keinem zumuten, findet der IG-Präsident: „Die Kosten wären ja die gleichen wie sonst, der Spaß aber nur halb so groß, wenn überhaupt.“

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