Buch-NeuerscheinungWie Huuu-Berta aus Leichlingen Gespenstern ein neues Gesicht gibt

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Illustration aus dem Buch Huuu-Berta

Kopfüber lässt es sich am besten abhängen, bringt Fledermaus Flitzi ihrer Freundin Huuu-Berta bei.

„Briefe-von-Felix“-Autorin Annette Langen aus Leichlingen widmet sich in ihrem neuen Kinderbuch der niedlichen Seite des Grusels.

Wer sich einmal das Gespenst unter einem weißen Bettlaken ausgedacht hat, das bevorzugt bei Sturm und Regen um die Häuser zieht, hat so einiges nicht bedacht. Wie soll das funktionieren? So ein Bettlaken weht doch weg und wenn es vom Regen nass ist, ist es viel zu schwer zum Fliegen. Dann steht das Gespenst auf einmal nackt da. Viel zu peinlich, findet Annette Langen.  

In der Welt der Leichlinger Erfolgsautorin („Briefe von Felix“) lernen junge Leser jetzt eine ganz andere Gespensterwelt kennen. Die von Huuu-Berta, dem kleinsten Gespenst von allen. Hier tragen Gespenster ganz normale Kleidung, was sie eben so schick finden. Und die Lieblingsspeise? Staubflocken. Weil die so schön weich sind und im Bauch umherschweben – und nicht wie schweres Essen einfach durch den Gespensterkörper durchfallen.

Gespenster wachsen durch das Erschrecken

Huuu-Berta ist nicht ohne Grund das kleinste Gespenst im „Gruselgarten“, dem Kindergarten von Großtante Grusella. Hier wachsen Gespenster immer dann, wenn sie einen Menschen erschreckt haben. Bei vielen Menschen gleich um mehrere Gespenstimeter. Doch Huuu-Berta hat Angst vor Menschen, sie möchte sie gar nicht erschrecken, sondern lieber mit ihrer Freundin, der winzigen Fledermaus Flitzi spielen. Sie findet immer eine Ausrede, um nicht in die Menschenwelt zu müssen.

Buchcover „Huuu-Berta“

Das Cover des neuen Buches von der Leichlinger Erfolgsautorin Annette Langen.

In der Geschichte von Huuu-Berta geht es nicht nur darum, Ängste vor Gespenstern zu nehmen. Auch Mobbing unter Kindern ist ein Thema. Hier kommt Huuu-Berta gerade recht, als sie schließlich doch in die Menschenwelt gezwungen wird. Doch die Lösung des Problems, die sie am Ende aufzeigt, ist nicht, immer ein kleines Gespenst mit sich herumzutragen, das fiese Mitschüler verschreckt. Sondern eine viel praktikabler, die kleine Leser sich merken sollten. Und auch Huuu-Berta geht aus ihrem Abenteuer viel mutiger und einige Gespenstimeter größer heraus – aber auf Menschen erschrecken hat sie immer noch keine Lust.

Huuu-Berta ist ein Vorleseroman für Kinder ab fünf Jahren, die schon längeren Geschichten folgen können. Denn im Gegensatz zu den letzten Neu-Erscheinungen von Annette Langen für Kinder ist das 128-Seiten-Buch wohl von den wenigsten Vorlesern und Zuhörern in einem Rutsch zu schaffen. Kinder werden mit vielen süßen Illustrationen von Sabine Sauter bei Laune gehalten und am Ende mit Stickern entlohnt, Erwachsene mit Wortwitzen aus dem Grusel-Jargon.


„Huuu-Berta, das kleinste Gespenst von allen“, ist im Boje Verlag erschienen, der zum Kölner Verlagshaus Bastei Lübbe gehört. Das 128-Seiten-Buch ist für 15 Euro im Buchhandel erhältlich.

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