Bayer 04 LeverkusenDrei Tore zum Abschied von Schenkmann – Ärger um LG-Fähnchen

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Leverkusen – Die Partie Bayer 04 Leverkusen gegen den 1. FC Ingolstadt zum Saisonabschluss in der Fußball-Bundesliga versprach aus sportlicher Hinsicht im Vorfeld keine allzu große Spannung mehr. Die Werkself stand bereits seit zwei Spieltagen als Tabellendritter und damit sicherer Champions-League-Starter fest und auch der Klassenerhalt der Ingolstädter war schon vor dem Anpfiff in trockenen Tüchern.

Dennoch gibt es zwei bemerkenswerte Notizen zur Partie. Zum einen, weil es vor dem Spiel einen Disput zwischen Vereinsführung und Fanverbänden über den Ablauf der großen Choreographie zum Saisonabschluss gegeben hatte (wir berichteten), vor allem aber weil nach 15 Jahren am Bayer-Mikro Stadionsprecher Klaus Schenkmann seinen letzten Auftritt hatte.

Moderator der Morning-Show

„15 Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Schenkmann hat sich immer voll und ganz mit dem Verein identifiziert“, lobte Denis Reichhardt den Stadionsprecher, den er nur ungern ziehen lässt. Der Dauerkartenbesitzer aus Schwalbach bei Frankfurt ist gespannt auf Nachfolger Thomas Wagner. „Noch kenne ich ihn nicht.“ Hörer von Radio Leverkusen kennen ihn hingegen durchaus, dort moderiert er nämlich alle zwei Wochen die Morning-Show.

Noch bevor Schenkmann in allgewohnter Manier ein letztes Mal gemeinsam mit den Zuschauern die Mannschaftsaufstellung verkündete, richtete er sich an die Fans: „Ich bedanke mich für 15 tolle Jahre und all den Zuspruch, den ich die lange Zeit über erfahren habe.“ Nicht ganz zur Atmosphäre wollte der große Ärger passen, ausgelöst durch kleine Fähnchen, die der nach drei Jahren scheidende Sponsor LG auf allen Plätzen ausgelegt hatte. Im Vorfeld hatte es zwischen Fans und Sponsor sowie Bayer-Verantwortlichen gekracht, weil erstere statt der Fahnen eigenes Supporting-Material auf den Plätzen verteilen wollten. Hans-Jürgen Ungermann, Jahreskartenbesitzer aus Hilden, ärgerte sich: „Die ganze Zeit über hat LG eigentlich nichts gemacht. Und ausgerechnet jetzt am letzten Tag, für den auch die Fans etwas geplant haben, verteilen sie auf einmal Fahnen.“ Ungermann hat seine Schlüsse aus dem Verhalten des Sponsors gezogen: „Ich werde mir keinen LG-Fernseher ins Wohnzimmer stellen.“ Werkself-Fan Denis Reichhardt findet hingegen fand auch die Reaktion der Fans etwas überzogen. „Das ist doch von beiden Seiten Kindergarten. Jeder wollte sich unbedingt durchsetzen.“ Schwenken wollte er das Fähnchen trotzdem nicht. Da war er bei weitem nicht der einzige. Eine Fahne, auf der das Logo des Sponsors mehr als doppelt so groß prangt wie das des Vereins ist aber auch schlichtweg wenig attraktiv.

Verstimmung in der Halbzeitpause

In der Halbzeitpause gab es dann trotz der Verstimmung doch noch eine kleine Choreo der Fans. Na klar, den Stadionsprecher wollte man nicht ohne Ehren ziehen lassen. In der Mitte der Nordkurve wurde ein riesiges Transparent hochgehalten, darauf Schenkmanns Konterfei und ein Megafon. Auf den Bildschirmen in der Bayarena lief derweil ein kleiner Film, in dem verdiente Werkselfgrößen wie Stefan Kießling, Rudi Völler und Ex-Kapitän Simon Rolfes zu Wort kamen. Klub-Boss Michael Schade überreichte einen großen Blumenstrauß.

Für ein weiteres Geschenk sorgten Charles Aránguiz, Kevin Kampl und Stefan Kießling vom Spielfeld aus. Dank ihrer Tore konnte Schenkmann zum Abschluss noch gleich dreimal seinen legendären Torjubel inszenieren: „Toooooor für die Werkself!“ Damit wird er den Bayer 04-Fans ganz bestimmt in Erinnerung bleiben.

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