BrandstiftungWohnhaus in Opladen wird nach verheerendem Brand abgebrochen

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Alexander Dederichs und Bernd Fass vom Opladener Bauverein besichtigen das Brandhaus, das bald abgerissen wird.

Alexander Dederichs und Bernd Fass vom Opladener Bauverein besichtigen das Brandhaus, das bald abgerissen wird.

Opladen – Rund anderthalb Jahre nach dem verheerenden Großbrand, bei dem mehrere Feuerwehrmänner teils lebensgefährlich verletzt worden waren, steht dem ehemaligen Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Kölner Straße/Karlstraße in wenigen Wochen der Abriss bevor.

Wie Bernd Fass und Alexander Dederichs vom Gemeinnützigen Bauverein Opladen (GBO) bei einer Besichtigung der leerstehenden Brandruine ankündigten, werden die Arbeiten noch in diesem Monat im hinteren Bereich des ebenso weitläufigen wie verschachtelten Gebäudekomplexes beginnen.

Damit beendet der Bauverein auch einen Teil der Opladener Wirtschaftshistorie und schlägt gleichzeitig ein neues Kapitel auf.

Das traditionsreiche Gebäude, das einst das renommierte Textilkaufhaus Knipp beherbergte, hat äußerst wechselhafte Jahrzehnte erlebt und konnte zuletzt auch beim besten Willen nicht mehr als repräsentativ bezeichnet werden.

Vor acht Jahren stand es zeitweise für knapp 800 000 Euro zum Verkauf, wobei der schon damals renovierungsbedürftige Zustand noch weitere, erhebliche Investitionen des Käufers erfordert hätte (wir berichteten).

Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss, jeweils über 400 Quadratmeter groß, wurden einst als Ausstellungs- und Verkaufsräume des Textilhauses genutzt. Darüber befinden sich zwei weitere Etagen mit Wohnungen und darüber noch einmal ein großer Speicher. Hinzu kommt ein bis zum Brand ebenfalls für Wohnzwecke genutzter Anbau im rückwärtigen Bereich.

Alles in allem ist die voll unterkellerte, viergeschossige Immobile rund 1200 Quadratmeter groß. Die beiden untersten Stockwerke wurden nach der Schließung des Textilhauses Knipp unter anderem von einem Sonnenstudio und einem thailändischen Massage- und Wellnesssalon genutzt.

Im ersten Stock befanden sich zuletzt ein Chinarestaurant, ein Billardsalon, eine Spielhalle und zeitweise eine Diskothek. Ganz zum Schluss hatte sich eine Schneiderwerkstatt mit Brautmoden und Kurzwaren im Erdgeschoss eingemietet.

Gemeinsame Tiefgarage

Dort war Anfang Januar 2015 auch das Feuer ausgebrochen, das nach den Feststellungen der Polizei auf Brandstiftung zurückzuführen ist. Der Täter konnte bis heute nicht ermittelt werden.

Kurz nach dem Beginn der Abrissarbeiten, voraussichtlich Anfang September, soll dann auf der Nachbarfläche, die seit etwa zwei Jahren ebenfalls dem GBO gehört, an der Ecke Karlstraße/Im Hederichsfeld mit den Ausschachtungsarbeiten für eine Tiefgarage begonnen werden.

Auf dem Grundstück der ehemaligen Shell-Tankstelle errichtet der Bauverein ebenfalls ein Wohn- und Geschäftshaus, in dessen Erdgeschoss das Sozialpsychiatrische Zentrum mit seiner neuen Geschäftsstelle einziehen wird.

Die darüberliegenden Stockwerke sind für rund 50 barrierefreie Wohnungen von 40 bis 120 Quadratmeter Größe vorgesehen, die Ende nächsten Jahres bezugsfertig sein sollen. Wenn alles wie geplant klappt, rücken die Bauarbeiter dann gar nicht erst ab, sondern setzen ihre Arbeit nahtlos mit dem nächsten Neubau fort.

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