Leverkusener Pharma-AGBiofronteras Aufsichtsratschef legt sein Mandat nieder

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Der Vorstandsparkplatz von Biofrontera in Leverkusen-Manfort

Der Vorstandsparkplatz von Biofrontera in Leverkusen-Manfort. Der starke Mann des Unternehmens, Wilhelm Zours, zieht sich überraschend zurück.

Wilhelm Zours nennt „wichtige persönliche Gründe“ für seinen Rückzug.

Der Mann, der jahrelang bei Biofrontera für Unruhe sorgte, Gründer Hermann Lübbert zum Rückzug in die inzwischen selbstständige US-Tochter drängte und den strategischen Aktionär Maruho attackierte, gibt sein Amt ab. Wilhelm Zours, Investor aus Heidelberg, hat am Montag den Aufsichtsrat bei Biofrontera verlassen. Der streitbare Großaktionär nennt einen „wichtigen persönlichen Grund“ für seinen Rückzug. Weitere Erklärungen gab es nicht.

Im Dezember 2021 hatte Zours den Vorsitz des Kontrollgremiums beim Manforter Ameluz-Hersteller übernommen und sich damit die Machtposition gesichert, für die er jahrelang gekämpft hatte. In der Folge wurde Alleinvorstand Ludwig Lutter fristlos gekündigt und ein paar Wochen später durch die Zours-Vertraute Pilar de la Huerta ersetzt. Unterdessen kaufte Zours, der derzeit noch den Aufsichtsräten bei einigen weiteren Unternehmen vorsitzt, weiter Biofrontera-Aktien und ließ den japanischen Pharma-Konzern als größter Anteilseigner weit hinter sich.

Zuletzt hatte sich Biofrontera einem Kapitalschnitt unterzogen, um finanziellen Handlungsspielraum zurückzugewinnen: Der Aktienkurs war immer weiter, nämlich deutlich unter einen Euro gefallen, so dass es unmöglich wurde, neue Anteilsscheine zu platzieren. Auf der vorerst letzten außerordentlichen Hauptversammlung billigten die Aktionäre wohl oder übel den Tausch im Verhältnis 1:21. Unmittelbar darauf gab der Hersteller des Hautkrebsmittels Ameluz bekannt, neue Aktien ausgeben zu wollen. Unterdessen läuft das Geschäft einigermaßen gut, wie die Bilanz des Jahres 2023 zeigt.   

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