„Tod im Team“Leverkusener Schüler spielen Schauspieler im Schauspiel

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Fünf Schülerinnen sitzen auf einer Bühne.

Die Schülerinnen spielen in ihrem Theaterstück eine Gruppe von Schauspielern.

Der Literaturkurs der elften Klasse des Landrat-Lucas-Gymnasiums präsentiert „Tod im Team“ – mit einer besonderen Herausforderung.

Für viele der Schülerinnen und Schüler des Literaturkurses des LLG ist es das erste Mal auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Dafür bekommen sie jetzt allerdings gleich die doppelte Portion Theatererfahrung: zwei Rollen gleichzeitig spielen viele von ihnen, denn sie müssen im Schauspiel Schauspieler spielen. Den Jugendlichen gefällt diese neue Herausforderung allerdings. „Man muss dann übertriebener spielen als normalerweise, um den Unterschied deutlich zu machen, zwischen den zwei Rollen. Dieses übertriebene Schauspielern ist lustig und auch leichter, aber man muss dann eben auch schauen, dass es nicht zu albern wird“, sagen sie. 

Der Literaturkurs der elften Klasse des Landrat-Lucas-Gymnasiums hatte das Theaterstück „Tod im Team“ von Bernd Storff eigenständig umgeschrieben. Diese Variante bringt der Kurs nun im „Kulturausbesserungswerk Leverkusen“ in Opladen auf die Bühne. 

In „Tod im Team“ ist eine Gruppe von Schauspielern mit dem Bus unterwegs zu einem Probenwochenende. Der Bus strandet allerdings mitten im Wald – abgeschottet von der Außenwelt, ohne Handyempfang. Glücklicherweise trifft die Gruppe immerhin auf drei Kommissare, an die sich die Theaterleiterin wendet. Und dann ereignet sich noch ein merkwürdiger Mord, den es für die engagierte Kommissarin Helena von Edel aufzudecken gilt. Während es sich bei der Theaterleitung, Elise und Volker, scheinbar um die Hauptrollen handelt, rückt im Verlauf des Stücks manch ein unschuldig anmutender Charakter in den Vordergrund. Erst ganz zum Schluss wird auf überraschende Weise die Frage nach dem Mörder geklärt.

Sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkraft Alina Kiuzauskas, die den Literaturkurs unterrichtet, sind überzeugt von dem Stück. „Wir fanden die Idee sehr witzig, dass es auch um eine Thatergruppe geht. Außerdem ist es ein Comedy-Stück – wir haben uns bei den Proben selbst total kaputt gelacht“, sagt Schülerin Romy, die die hysterische Frida spielt.

Theaterstück von Leverkusener Schülern bricht alte Muster auf

Alina Kiuzauskas freut sich, dass ihre Schülerinnen und Schüler zusätzliche Pointen in das Stück eingebaut und ihm dennoch eine Spur emotionale Tiefe beigefügt haben. „In dem Stück werden alte Muster aufgebrochen. Wir haben ein lesbisches Paar dabei und auch ein Mädchen, das eine männliche Rolle spielt“, sagt Kiuzauskas. Insgesamt lade das Stück aber dazu ein, sich selbst nicht so ernst zu nehmen. 

Das gesamte erste Schulhalbjahr hatten die Schülerinnen und Schüler genutzt, um das Theaterstück umzuschreiben, Geschlechter anzupassen, Rollen hinzuzufügen, Szenen zu addieren. Alles als Gemeinschaftsprojekt. Dabei habe sogar das Hinzufügen von eigenen Pointen harmonisch geklappt, obwohl der Humor der Jugendlichen verschieden ist. „Wir haben einfach immer wieder Ideen gesammelt und dann abgestimmt, was am besten ins Stück passt“, sagt Romy über den Schreibprozess. Das eigenständige Umschreiben habe sowohl Vorteile als auch Hürden mit sich gebracht. „Man hat etwas eigenes und kann selbst kreativ sein, aber man verliert beim Schreiben auch schnell den Überblick: Wer hat wen ermordert und gibt es dafür schon Motive“, erklärt die 17-Jährige. 

Ihre Mitschülerin Emma fügt noch hinzu: „Dadurch, dass wir das Stück selbst umgeschrieben haben, hat jede Rolle auch einen Hauch, den wir uns aussuchen durften – das ist dann leichter zu spielen.“ Sie habe bereits von Anfang an gewusst, dass sie die Rolle der Polizistin am besten verkörpern kann, immerhin sei das auch ihr Berufswunsch. Das die Jugendlichen in ihren Rollen aufgehen, zeigte sich schon vor Beginn der Generalprobe am Dienstagabend. Kurzerhand testete eine Schülerin, ob ein Gummiboot für ihre Titanic-Szene geeignet wäre. 


Aufführung im Kulturausbesserungswerk

Wer wissen möchte, wie die gewitzte Kriminalgeschichte weitergeht, kann die Aufführung des Literaturkurses am 18. April um 19 Uhr besuchen. Die Karten kosten für Erwachsene sieben und für Kinder fünf Euro und können an der Abendkasse erworben werden.

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