Gefühl der FreiheitSieben Simsonfreunde aus Oberberg nahmen an einem Mopedmarathon teil

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Die Mopedfahrer stehen mit ihren Gefährten nebeneinander.

Bei der Ankunft in Bad Hersfeld Start: (v.l.) Volker Wydra, Patrick Gerard, Michael Koch, Michael Schabon, Daniel Berger, Manfred Haas und Martin Wagner auf ihren Simson-Mopeds.

Oberbergische Simsonfreunde sind beim Drei-Länder-Mopedmarathon im hessischen Bad Hersfeld an den Start gegangen.

Nach etwa sieben Stunden waren alle Oberberger mit ihren Simson-Mopeds über die Ziellinie gefahren. „Das war für mich eigentlich das schönste Erlebnis, dass wir alle gemeinsam angekommen sind und es geschafft haben“, beschreibt Patrick Gerard diesen Moment.

Sieben Mitglieder der Simsonfreunde Oberberg hatten sich kürzlich mit ihren Mopeds auf den Weg nach Hessen gemacht, um am Drei-Länder-Mopedmarathon teilzunehmen, der in Bad Hersfeld für Mopeds mit 50 Kubikzentimeter Hubraum startete und dessen Strecke nicht nur durch Hessen, sondern auch durch Thüringen und Bayern führte.

Mit dem Moped von der Sieg bis nach Hessen

Für drei der „glorreichen Sieben“, wie sich die Simsonfreunde vorab genannt hatten, war es bereits der zweite Mopedmarathon. Im vergangenen Jahr hatten Michael Schabon, Manfred Haas und Michael Koch bereits erfolgreich am Schwarzwaldmarathon teilgenommen. Dieses Jahr machten Patrick Gerard, Volker Wydra, Daniel Berger und Martin Wagner das Team komplett.

Während sechs der sieben ihre Mopeds mit Anhängern sowie im Ford Transit nach Hessen brachten, machte sich Volker Wydra, der in Hamm an der Sieg wohnt, bereits von zu Hause aus auf dem Moped auf den Weg nach Hessen und legte dabei schon vor dem offiziellen Start die ersten 205 Kilometer   zurück. Mit der rund 220 Kilometer langen Marathonstrecke sowie der Rückfahrt zählte er am Ende des Wochenendes mehr als 600 gefahrene Kilometer auf seiner Simson – unbeschadet.

Bei einem Schraubertag wurden die Moped-Blessuren behoben

Bei manch anderem Simsonfreund machten sich die Nachwirkungen nach der Rückkehr dagegen bemerkbar. So hatte Patrick Gerard bereits während des Marathons mit einem platten Reifen zu kämpfen, der unterwegs zweimal aufgepumpt werden musste, um das Ziel zu erreichen. „Ich glaube einige, die an uns vorbeigefahren sind, haben geglaubt, wir müssen hinter dem Moped jemanden wiederbeleben statt einen Reifen aufzupumpen“, erzählt Daniel Berger lachend. Zurück in Wiehl wurden die Blessuren am Moped beim Schraubertag behoben.

Für die Simsonfreunde war die Teilnahme am Drei-Länder-Mopedmarathon, bei dem es für die rund 630 Teilnehmer nur darum ging, ins Ziel zu kommen, erneut ein Highlight, berichten die Männer.

Angeregter Austausch über Mopeds

Ob auf dem Campingplatz oder im Hotel: Schnell wurden Kontakte zu den anderen Teilnehmenden geschlossen, angeregt tauschte man sich über die Mopeds aus. Und die Strecke? „Die Wasserkuppe in der bayerischen   Rhön war landschaftlich eines meiner Highlights“, schwärmt Daniel Berger.

Und auch das Erlebnis als solches, an einem Marathon teilzunehmen, sei schon besonders gewesen. Da blieb tatsächlich einer der Motorradhelme wegen einer emotionalen Freudenträne nicht trocken. „Das ist der Grund, warum wir alle Moped fahren, um abzuschalten und ein Gefühl der Freiheit zu spüren“, fasst es Daniel Berger zusammen.

Lediglich ein Wermutstropfen blieb am Ende. Die Auszeichnung für den ältesten Teilnehmer blieb Manfred Haas (75) verwehrt. „Wir hatten extra beim Veranstalter angefragt. Er hat tatsächlich nachgeguckt, aber es gab noch einen älteren Teilnehmer, Jahrgang 1938“, berichtet Michael Koch schmunzelnd und anerkennend.

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