Grüne GlasfaserUnternehmen aus Ismaning startet in Waldbröl den Glasfaserausbau

Lesezeit 3 Minuten
Beim Spatenstich für den Glasfaserausbau in Waldbröl: Jörg Ellerbrok (UGG, v.l.), Bürgermeisterin Larissa Weber und Fachbereichsleiter Jan Kiefer.

An die Arbeit gegangen sind Jörg Ellerbrok (UGG, v.l.), Bürgermeisterin Larissa Weber und Fachbereichsleiter Jan Kiefer in Waldbröl.

Politik und Stadt hatten sich in Waldbröl für den Glasfaserausbau mit dem Unternehmen „Unsere grüne Glasfaser“ (UGG) ausgesprochen.

Auch wenn mehrere Menschen auf einer grünen Wiese – übrigens ebenfalls grüne – Spaten in die Hand nehmen, muss das nicht unbedingt eine Schatzsuche sein, wie eine Spaziergängerin mutmaßt. Wertvoll ist diese Aktion für Waldbröl aber trotzdem: Am Donnerstag hat das Unternehmen „Unsere grüne Glasfaser“ (UGG) in der Marktstadt mit dem Ausbau des Glasfasernetzes begonnen.

Symbolischer Spatenstich für den Glasfaserausbau in Waldbröl

Für einen symbolisch gemeinten Spatenstich haben Bürgermeisterin Larissa Weber, Fachbereichsleiter Jan Weber und Jörg Ellerbrok, Expansionsmanager bei UGG, an der Friedrich-Wilhelm-Straße und dort dicht am Hubschrauberlandeplatz des Kreiskrankenhauses, jenes Arbeitsgerät in die Hand genommen. Anfang des Jahres, so berichtet Weber, haben sich Stadt und Politik für UGG als Anbieter ausgesprochen. „Während sich andere Anbieter nur die Rosinen herauspicken, hat UGG zugesagt, die gesamte Stadt und alle Ortschaften zu versorgen“, erklärt die Rathauschefin.

Beheimatet ist das Unternehmen in Ismaning (bei München), daher stamme das „Grün“ im Namen, verrät Ellerbrok: „Bei uns ist es auch ganz schön ländlich, also grün.“ In 350 Kommunen von Bayern bis Nordrhein-Westfalen sei UGG heute unterwegs, um schnelle Netze zu spannen, man arbeite auf eigene Rechnung. Ellerbrok erklärt: „Wir sehen uns jeden einzelnen Ort auf dem Land an und schauen, ob es dort funktionieren könnte.“ Die in den Großstädten reichlich vorhandene Konkurrenz meide UGG indes. Er rechnet damit, dass das Unternehmen noch in diesem Jahr in Waldbröl startet und bis spätestens Ende 2026 alle Leitungen in der Erde hat.

Der ganze Stadtbereich von Waldbröl soll abgedeckt sein

Nach Marienheide, Lindlar und Engelskirchen ist Waldbröl die vierte Kommune Oberbergs im Portfolio von UGG, hier sollen rund 10.000 Haushalte einen Glasfaseranschluss bekommen.

Damit wäre, so Fachbereichsleiter Kiefer, das gesamte Stadtgebiet abgedeckt – auch, weil dort die Deutsche Telekom bereits gearbeitet und das „Weiße Flecken“-Programm (etwa 550 Anschlüsse) gegriffen hat. Wer sich also, zum Beispiel, auf dem früheren Merkur-Gelände niederlässt, der setzt sich ins längst gemachte Datennest. „Im kommenden Herbst binden wir die Politik in weitere Entscheidungen über das Gelände ein“, kündigt Kiefer an. Die Arbeit an Waldbröls neuer Mitte laufe intensiv und auf Hochtouren.

Projekt wird bei einem Infoabend den Waldbröler Bürgern vorgestellt

Auf Touren kommen will auch UGG-Mann Ellerbrok. „Denn wir nehmen in den kommenden vier Jahren rund fünf Milliarden Euro für den Ausbau bundesweit in die Hand.“ Das fertige Netz solle am Ende so vielen Providern wie möglich zur Verfügung stehen, in NRW sei zurzeit aber O2 der einzige Vertragspartner. Nutzen will UGG auch schon vorhandene Leerrohre, die von der Stadt, etwa beim Ausbau der Kaiserstraße, in den vergangenen Jahren gelegt worden sind.

Bei einem Informationsabend am Donnerstag, 10. August, will UGG sich und das Vorhaben ab 19 Uhr in der Aula des Hollenberg-Gymnasiums, Goethestraße 6, vorstellen. Eine Teilnahme per Stream ist möglich, nach vorheriger Online-Anmeldung.

KStA abonnieren