Bergisch GladbachÄrger über Vandalismus im neu eröffneten Forumpark

Lesezeit 2 Minuten

Bergisch Gladbach – So ist das leider in der Stadt: Was teuer und liebevoll aufgebaut wurde, wird von wenigen in der Regel umgehend beschmiert. Wie jetzt wieder im neu eröffneten Forumpark, der im Rahmen des Förderprogramms 2010 mit viel Aufwand in einen Vorzeigepark verwandelt wurde.

Der Bauzaun war im März noch nicht richtig weggeräumt, da seien schon die ersten beiden Holzbänke mit Filzschreibern bekritzelt gewesen, berichten zwei Herren, die regelmäßig ihre Mittagspause hier verbringen. „Keine Ahnung, was sich die Leute dabei denken“, sagt einer der Männer. Irgendwie müsse man sich wohl damit abfinden.

Den Motiven nach könnten es Jugendliche sein, die sich auf diese zerstörerische Weise verewigen. Von den neun neuen Holzbänken sind fünf schon ein Sanierungsfall, wild bekrakelt in verschiedenen Farben. Auch die Betoneinfassung wurde nicht ausgespart. Die Sitz- und Rückenlehnen sind aus Douglasie, einem Holz, das als witterungsfest gilt. „Eine Bank hat 4500 Euro gekostet“, sagt Stadtsprecher Martin Rölen.

Um es den Tätern schwer zu machen, ist gerade eine Fachfirma aus Neuwied dabei, die Sitzgelegenheiten erst zu reinigen und dann mit einer speziellen Tinktur zu imprägnieren. „Die Behandlung für eine Bank kostet 400 Euro“, berichtet Rölen. Die Imprägnierung verhindere aber nicht, dass neue Verschandelungen von vornherein abgewiesen würden: „Die Flecken sind nur leichter zu entfernen.“

Die Sitzstufen am Bachbett der Strunde seien ebenfalls kürzlich mit der schmutzabweisenden Imprägnierung versehen worden. Warum dieser Schutzfilm nicht von vornherein aufgetragen wurde? Wetterbedingt sei dies erst jetzt möglich gewesen, lautet die Begründung der Stadtverwaltung. Ob die vier Mülleimer ausreichen, werde beobachtet. Wenn nicht, würden zusätzliche aufgestellt.

„Dieser Vandalismus macht mich fassungslos“, sagt Ingrid Snijders, Besucherin des Parks. Sie wünscht sich Ordnungskräfte, die das Gelände im Auge behalten. Die Verwaltung sieht jedoch keinen Sinn darin, die Anlage stärker zu kontrollieren. „Das ist wie gegen Windmühlen kämpfen“, sagt Marion Linnenbrink, Sprecherin der Stadt.

Die Schmierereien auf den Schildern des Geopfads habe man versucht zurückzuverfolgen, indem man in Schulen Schriftproben vorgelegt habe. „Die Verursacher haben wir trotzdem nicht gefunden.“ Der jährliche Sachschaden könne nicht beziffert werden, „weil so viele verschiedene Dinge betroffen sind“, sagt Linnenbrink.

„Holz als Material für Sitzbänke ist zu empfindlich und zu teuer“, findet einer der beiden Herren, der die Mittagssonne genießt. „Robustes Eisen wäre besser gewesen.“ Da man bei den Zerstörern mit Argumenten eh nichts ausrichten könne, müsse man wahrscheinlich damit leben, dass von Steuergeldern bezahlte Reparaturkolonnen die Bänke regelmäßig wieder herrichteten.

KStA abonnieren