Noch keine GenehmigungFirma testet Baustraßen auf Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik in Bedburg

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Eine künstlicher Hügel, ein Toilettenhäuschen und ein kleiner weißer Baucontainer markieren die Stelle, an der gebaut worden ist.

Auf dem Gebiet der ehemaligen Zuckerfabrik haben Bauarbeiten stattgefunden.

Der Startschuss für ein neues Wohngebiet fällt jedoch erst, wenn die wasserrechtliche Genehmigung vorliegt.

Auf dem Gebiet der ehemaligen Zuckerfabrik in Bedburg wurden vor kurzem Bauarbeiten vorgenommen. Das hatten Spaziergänger unlängst festgestellt. Die Stadtverwaltung bestätigte das nun auf Anfrage. Auf dem Gelände soll ein großes Baugebiet entstehen. Das ist in Bedburg nicht unumstritten. Ob die Bauarbeiten aber jetzt Fahrt aufnehmen, das ist weiterhin offen.

Torsten Stamm, Leiter des Fachdienstes Stadtplanung, Bauordnung und Wirtschaftsförderung bei der Bedburger Stadtverwaltung, reagiert auf die Frage, ob nun mit einem zügigen Beginn der Bauarbeiten zu rechnen sei, zurückhaltend: „Es wurden Erdmassen aufgeschüttet. Das stimmt. Aber dabei handelt es sich nur um vorbereitende Maßnahmen für eine Baustraße.“

Stamm fragte seinerseits bei der Domus Immobilien AG nach und erfuhr daraufhin, dass mit den Bauarbeiten in dem neuen Wohngebiet erst dann begonnen werden solle, wenn die wasserrechtliche Genehmigung vorliege. Im Moment sieht man nur eine Art provisorisch hergerichtete Straße, die einen kleinen Hügel hinaufführt und dort über eine kurze Strecke weiter verläuft. Ein Baustellen-WC und ein kleiner weißer Container runden das Bild ab.

Unterbau für Baustraßen wird getestet

Stamm erläutert, dass die Firma durchaus schon berechtigt sei, solche vorbereitenden Maßnahmen auszuführen: „Sie probieren dort bestimmte Dinge aus. Offenbar beginnen sie mit dem Unterbau für die geplanten Baustraßen.“ Das sei bei der Stadtverwaltung bekannt und dafür gebe es auch durchaus die nötigen Genehmigungen, berichtet Stamm weiter.

Kritiker des Projektes sehen vor allem die Baugründung auf den ehemaligen Klärteichen der Zuckerfabrik mit großer Sorge. Es wird befürchtet, dass die Gebäude absacken später könnten. Auf der anderen Seite ist die internationale Finanzpolitik auch in Bedburg ein Thema.

Viele Bauprojekte hingen in ganz Deutschland, ja der ganzen Europäischen Union in einer Warteschleife, beschreibt Torsten Stamm die Situation: „Alle warten darauf, dass die europäische Zentralbank die Zinsen wieder senkt.“ Dann würden Baukredite billiger — und Bauprojekte rentabler. So auch auf dem ehemaligen Zuckerfabrikgelände in Bedburg.

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