30-Millionen-Euro-ProjektSo steht es um die Vollendung des Brühler Rathauses

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Das neue Brühler Rathaus hat eine sandfarbene Fassade mit drei markanten Giebeln.

Der Brühler Rathausbau nähert sich seiner Vollendung.

Anstelle des 2018 abgerissenen Gebäudes entsteht am Steinweg ein schmucker, aber kostspieliger Neubau.

Allmählich öffnet sich der Blick auf den neuen Anbau des Brühler Rathauses. An der westlichen Seite wurde unlängst das Baugerüst entfernt. Dort ist die sandfarbene Klinkerfassade also unverhüllt zu sehen. Die markanten drei versetzten Giebel werden von nun an zum Gesicht der Innenstadt gehören.

Künftig ist das Gebäude, das Büros der Verwaltung und die bislang an der Carl-Schurz-Straße untergebrachte Stadtbibliothek beherbergen wird, von Janshof und Steinweg aus zu betreten. Derzeit werden laut Verwaltung die Treppen- und Rampenanlage hergerichtet. Auch der Innenausbau und die Fertigstellung der aufwendigen, weil geklinkerten Dachkonstruktion schreiten voran.

Letztere stellte eine besondere Herausforderung für die Arbeiter dar und war einer der Gründe für die Verzögerungen beim Bau und die Kostenexplosion. 30,5 Millionen Euro wird der Bau verschlingen. Und im August soll alles fertig sein. „Unter der Voraussetzung, dass es keine weiteren Verzögerungen im Bauablauf und der Bauabnahme gibt“, wie die Stadt mitteilt.

Einzug im September

Demnach könnten die Mitarbeiter von Verwaltung und Stadtbibliothek die neuen Räume in den ersten beiden Septemberwochen beziehen. Mit dem Einzug ginge eine lange und von vielen Diskussionen geprägte Geschichte zu Ende. Vor wenigen Jahren wurde eifrig darüber diskutiert, ob es besser sei, den alten Anbau zu sanieren oder durch ein neues Gebäude zu ersetzen. Im Sommer 2016 stimmten die Brühler dann zwar mit großer Mehrheit gegen die Neubaupläne, doch der Bürgerentscheid war ungültig, weil sich zu wenige Brühler an der Abstimmung beteiligt hatten.

Der Ball lag damit wieder bei der Politik, und die machte schließlich der Weg für den Abriss des Anbaus aus den 1960er-Jahren und einen Neubau an gleicher Stelle frei. Im Herbst 2018 rollten die Bagger an, um das alte Gebäude dem Boden gleichzumachen. Anschließend häuften sich die schlechten Nachrichten. Aus den zunächst prognostizierten 21 Millionen Euro Baukosten wurden Schritt für Schritt die heutigen 30,5 Millionen. Und aus der erhofften Fertigstellung im Jahr 2021 wurde der Spätsommer 2023.

Nun ist aber die Vollendung in Sicht. Was die in den Containern in Brühl-Ost untergebrachten Mitarbeiter der Verwaltung und auch die Gastronomen am Steinweg und am Janshof freuen dürfte.

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