SanierungsprojektIn Brühl wird über die Fenster des alten Rathauses gestritten

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Zu sehen ist eines der Fenster des historischen Rathausbaus.

Die Verwaltung betont, die Fenster des Rathauses gestrichen zu haben.

Die Stadt hält den Vorwurf aus der Bürgerschaft, die Fenster seien nicht saniert worden, für haltlos.

Die Stadtverwaltung ist einem Vorwurf aus der Bürgerschaft entgegengetreten, man habe bei der im November 2023 abgeschlossenen Sanierung des Rathauses die Fenster nicht gestrichen und damit dem Steuerzahler einen Bärendienst erwiesen. Dieses Versäumnis verursache langfristig hohe Kosten, so der Vorwurf, weil die Fenster so deutlich früher ausgetauscht werden müssten.

Die Behauptung sei falsch, entgegnet die Verwaltung. Alle Fenster seien sehr wohl gestrichen worden. Die Fenster im denkmalgeschützten Gebäudeteil seien mit Ausnahme einiger kleinerer Fenster im Dachbereich zwar nicht erneuert worden, aber dies wäre auch nicht nachhaltig gewesen, da diese mindestens noch weitere zehn Jahre halten würden.

Alle Fenster befinden sich laut Stadt in gutem Zustand

„Die Entscheidung dazu wurde nach intensiver Zustandsfeststellung getroffen“, so die Stadt. Alle Fenster befinden sich demnach in einem guten Zustand und wurden im Bedarfsfall überarbeitet. Weiter heißt es: „Wie bei allen Fenstern erfordert dies natürlich auch eine regelmäßige Wartung und gegebenenfalls auch ein Nachstreichen. Dieser Aufwand ist aber auch bei neuen Fenstern erforderlich.“

Im November wurde der neue Rathausanbau nach rund fünf Jahren Bauzeit eröffnet, gleichzeitig wurde die umfangreiche Sanierung des Altbaus abgeschlossen. Das schmucke, nun beigefarbene Haus mit seinem mit Turm, Uhr und Glockenspiel versehenen Erker gehört damit wieder zum Gesicht der Innenstadt. Basis des Eckhauses war ein 1858 errichteter zweigeschossiger Bau.

Durch Umbau, Erweiterung und Aufstockung entstand 1903 dann weitgehend das heutige Erscheinungsbild. Auch der markante Erker stammt aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Seit 1985 ist das Rathaus ein eingetragenes Baudenkmal.

Die Sanierung des alten Rathauses und die Errichtung des angrenzenden Neubaus waren eine kostspielige Angelegenheit. Insgesamt wurden 30,5 Millionen Euro ausgegeben, was laute Kritik hervorrief. Vor wenigen Wochen wurden die Gebäude mit einer Feier nachträglich offiziell eingeweiht.

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