Marode StützenBonner Stadthaus muss 2023 zum größten Teil geräumt werden

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Betonstützen des Bonner Stadthauses müssen saniert werden.

Bonn – Die Betonstützen des Bonner Stadthauses müssen dringend saniert werden. Das hat nach Angaben der Stadt ein neues Gutachten erbracht. Für die etwa 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem städtischen Verwaltungshochhaus aus den 1970er Jahren hat der Befund weitreichende Folgen: Etwa 1150, also mehr als dreiviertel der gesamten Belegschaft, werden vorübergehend in andere Bürohäuser umziehen müssen, die die Stadt noch anmieten muss.

Die „abstützenden Maßnahmen“, wie es in der Mitteilung heißt, müssen bis spätestens Herbst 2023, also in etwa zwei Jahren, bereits abgeschlossen sein. Den Angaben zufolge hat ein Kölner Ingenieurbüro alle etwa 150 Betonstützen untersucht, nachdem Schäden an Betonstützen durch den jahrzehntelangen Einsatz von Tausalz deutlich geworden waren. Ergebnis: „Insbesondere der Beton als auch die Bewehrung der Stützenfüße sowie die Dehnungsfugen oberhalb (der Ebene) U3 (sind) beschädigt und sanierungsbedürftig.“

Die städtische Pressesprecherin Barbara Löcherbach sagte dazu auf Anfrage erläuternd: „Es geht dabei nicht um Standfestigkeit. Wir wissen auch nicht, wie viele der 150 Stützfüße betroffen sind.“

Die Erkenntnis über den Zustand der Betonstützen seien ganz frisch, folgerichtig habe die Stadt bislang auch noch keine Büro-Gebäude als Ausweichquartiere für die Beschäftigten anmieten können. Die Planung und die Ausführung der Sanierungsmaßnahmen für die Betonstützen seien in der Ausschreibung. 

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Für die Sanierungsarbeiten müssen nach Angaben des städtischen Gebäudemanagements mit hoher Wahrscheinlichkeit alle möglichen Versorgungsleitungen und technische Anlagen für Lüftung, Frisch- und Abwasser sowie Strom- und Datenleitungen abgebaut werden. Das wiederum führt dazu, dass drei der fünf Hochhäuser – nach Angaben der Verwaltung die Türme A, B und C – zumindest teilweise für die Dauer der Sanierungsarbeiten nicht genutzt werden können. Daraus ergibt sich der zeitweise Umzug von 1150 städtischen Beschäftigten.

Unabhängig von der notwendigen aktuellen Sanierung der Betonstützen muss die Bonner Politik in den kommenden Jahren entscheiden, ob das von 1973 bis 1977 erbaute, 72 Meter hohe Verwaltungszentrum saniert oder abgerissen wird. Das fast 50 Jahre alte Gebäude ist insgesamt dringend sanierungsbedürftig. Die Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner hat sich für den Abriss des Gebäudes und den Neubau der Stadtverwaltung an anderer Stelle ausgesprochen.

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