HorstmannstegRutschgefahr kurz vor der Eröffnung - Letzte Arbeiten

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Die Fachfirma für den Oberbelag auf dem neuen Horstmannsteg trägt die obere Schicht ab, weil sie zu glatt geraten war. Insbesondere bei nasser Witterung hätte das zu Unfällen führen können. Jetzt kommt ein neuer Belag.

Die Fachfirma für den Oberbelag auf dem neuen Horstmannsteg trägt die obere Schicht ab, weil sie zu glatt geraten war. Insbesondere bei nasser Witterung hätte das zu Unfällen führen können. Jetzt kommt ein neuer Belag.

  • Im Frühjahr 2018 war der Steg gesperrt worden, weil das 57 Jahre alte Bauwerk nicht mehr standsicher war.
  • Im August 2019 wurde der Altbau abgerissen.
  • Das Land fördert den 3,50 Meter breiten Neubau mit 2,4 Millionen Euro.

Hennef – Noch kurz vor der feierlichen (Wieder-)Eröffnung schreibt der Horstmannsteg neue Geschichten. Für Mitte August war der Festakt geplant, der coronabedingt weit kleiner ausfallen sollte. Doch jetzt wird es langsam eng. Denn bei einer Überprüfung des Bodenbelags des Brückenbauwerks stellte sich heraus, dass die Oberfläche zu glatt ist. Das hätte spätestens bei Regenwetter zu Unfällen führen können. Die ausführende Firma erkannte nach Angaben von Stadtpressesprecher Dominique Müller-Grote den Mangel und machte sich am Mittwoch daran, ihn zu beseitigen.

Dafür musste die obere Schicht der schon fertigen „Fahrbahn“ wieder abgetragen werden, Experten sprachen vom sogenannten Kugelstrahlen. Ist das erledigt, muss der neue Belag aufgetragen werden, dieses Mal in der weniger „rutschigen“ Variante. Spielt das Wetter so mit, wie es sich in diesen Tagen zeigt, besteht noch eine gute Chance, dass der intern schon einmal anvisierte Termin doch noch gehalten werden. Die Mitarbeiter des Betriebes jedenfalls sind fleißig dabei.

Bislang Juli als Termin

Parallel dazu laufen die Arbeiten am Geländer, dem Handlauf, der Beleuchtung und an den Brückenköpfen. Die Tiefbauer sind derzeit auf der Allner Seite dabei, den Anschluss herzustellen. Am Ende der kommenden Woche wollen sie sich, so das Wetter mitspielt, auf die Zentrumsseite begeben und dort einen komfortablen Zugang auf den neuen Horstmannsteg herrichten.

Wenn alles gut läuft, kann es direkt im Anschluss an die Eröffnung gehen. Damit würde die Verzögerung nur einen Monat betragen, angesichts der langen Vorgeschichte und der vielen Probleme auf dem Weg zum Neubau eine eher geringe Verspätung. Bislang war immer der Juli als Termin genannt worden, um Zentrum und Allner wieder auf kurzem Weg über die Sieg miteinander zu verbinden.

Der alte Horstmannsteg musste abgerissen werden, weil bei einer Überprüfung festgestellt wurde, dass er einsturzgefährdet war.

Der alte Horstmannsteg musste abgerissen werden, weil bei einer Überprüfung festgestellt wurde, dass er einsturzgefährdet war.

In die Diskussion gekommen war auch die nach erstem Augenschein steil wirkende Auffahrt auf den neuen Steg. Müller-Grote hat nach Rücksprache mit dem zuständigen Brückenbauingenieur in Erfahrung gebracht, dass es sich um eine Steigung von rund 4,5 Prozent handelt, unterhalb also der kritischen Marke von sechs Prozent.

Der alte Horstmannsteg musste abgerissen werden, weil bei einer Überprüfung festgestellt wurde, dass er einsturzgefährdet war.

Der alte Horstmannsteg musste abgerissen werden, weil bei einer Überprüfung festgestellt wurde, dass er einsturzgefährdet war.

Nach einem weiteren Gespräch mit der Behindertenbeauftragten – sie war in die Planungen einbezogen – gelten bis zu vier Prozent als barrierefrei.

Nicht mehr sicher

Der alte Horstmannsteg war im Frühjahr 2018 von der Verwaltung gesperrt worden, weil das 57 Jahre alte Bauwerk nicht mehr standsicher war. Das Geländer war zu niedrig, der Steg nicht breit genug. Eine erste Planung scheiterte am Einspruch des BUND, Kreis, Stadt und Umweltschutzverbände einigten sich auf die jetzt realisierte Variante. Im August 2019 wurde der Altbau abgerissen. Das Land fördert den 3,50 Meter breiten Neubau mit 2,4 Millionen Euro. (rvg)

Der Anstieg des Horstmannstegs lasse sich nicht anderes gestalten, so Müller-Grote, weil die Unterkante der Brücke, von der Bezirksregierung gefordert, über dem sogenannten hundertjährlichen Hochwasser liegen musste. Die Behindertenbeauftragte stimmte der leichten Überschreitung zu, auch wenn keine Zwischenpodeste eingebaut werden konnten.

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