Suchaktion in TroisdorfTödlicher Badeunfall am Rotter See

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Gegen15 Uhr entschloß sich eine Gruppe von vier jungen Männern, vom Badestrand auf die gegenüber liegende Seite, auf eine Insel zu schwimmen.

Gegen15 Uhr entschloß sich eine Gruppe von vier jungen Männern, vom Badestrand auf die gegenüber liegende Seite, auf eine Insel zu schwimmen.

Troisdorf – Am frühen Sonntagabend ist ein junger Mann am Rotter Badesee ertrunken. Hunderte von Menschen genossen das erste Ferienwochenende bei strahlenden Sonnenschein am Troisdorfer Badesee.

Gegen15 Uhr entschließt sich eine Gruppe von vier jungen Männern, vom Badestrand auf die gegenüber liegende Seite, auf eine Insel zu schwimmen. Bereits nach wenigen Metern im Wasser merkte die Gruppe, dass Henrik N. nicht die nötige Kraft hat um das gegenüber liegende Ufer zu erreichen. Er wird zurück geschickt, während die Gruppe den Weg auf die andere Seite fortsetzt. Als diese später wieder zurück kommt, ist ihr Freund verschwunden. Eine eigene Suche nach dem 22-jährigen Bonner blieb ohne Erfolg.

Erst zweieinhalb Stunden später riefen die jungen Männer die Polizei um Hilfe. Einsatzkräfte der Feuerwehr, DLRG, Rettungsdienst und DRK rücken an, können aber aufgrund von mehreren hundert Gaffern zuerst nicht bis ans Ufer vorrücken. Verständnis für den Rettungseinsatz hatten die wenigsten, so dass die Polizei den vorderen Strandabschnitt räumen musste. Rettungstaucher der DLRG und Berufsfeuerwehr Köln suchten nun unter Wasser. Ein Boot der Feuerwehr aus Köln Fühlingen, welche mit Sonar ausgestattet war, patrouillierte auf dem See. Der ebenfalls hinzu gerufene Hubschrauber konnte hingegen nicht viel ausrichten. Aufgrund der massiven Temperaturen hat das Algenwachstum im See drastisch zugenommen, so dass eine Sicht von oben ausgeschlossen war.

Nach über einer Stunde Suche meldeten dann die Taucher einen Fund. Inmitten von Algen im Uferbereich lag der junge Mann leblos auf dem Grund in rund drei Metern Tiefe. Nachdem der leblose Mann ans Ufer gezogen wurde, begannen Notärzte sofort mit der Wiederbelebung.Wenige Zeit später musste dieses dann aber erfolglos eingestellt werden. Viel zu lange war der 22-Jährige schon unter Wasser. Für die vielen Familien am Rotter See war dieses scheinbar der Höhepunkt des Tages. Eltern hielten ihre kleinen Kinder hoch, damit diese die Wiederbelebungsmaßnahmen beobachten konnten. Hunderte von Handys dokumentierten den Einsatz, der wenige Zeit später schon in den sozialen Netzwerken kursierte. Helfer der Feuerwehr schirmten schließlich den Verunfallten mit Decken ab. 

Dietmar Klein, Einsatzleiter der Feuerwehr, warnte in einer anschließenden Pressekonferenz eindringlich davor, in unbekannte Gewässer zu steigen. Auch wenn das kühle Nass eine willkommene Abkühlung sei, so sei die Gefahr hierbei nicht zu unterschätzen. Unmittelbar nachdem der Leichnam vom Strand getragen wurde, stürmten die Besucher wieder ins Wasser.

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