Sturm in Köln und der RegionUmgestürzte Bäume, gestrandete Züge und Stromausfall durch Aprilwetter

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Ein Mann kämpft bei stürmischem Wetter in Köln mit seinem Regenschirm.

Stürmisches Wetter am Montagabend und Dienstag ließ nicht nur Schirme in Köln und der Region umknicken. (Archivbild)

Die Feuerwehren in Köln und der Region hatten am Montagabend und Dienstag viel zu tun. Hunderte Einsätze gab es wegen stürmischer Böen.

Unbeständiges Wetter und der vierte Monat des Jahres – eine etablierte Kombination. Das sagt schon die alte Bauernregel „April, April, der macht, was er will“. Auch Köln und die Region kämpfen derzeit mit dem wechselhaftem Aprilwetter. 

Nach einem überwiegend sommerlich-sonnigen Wochenende kam es jetzt zu starken Unwettern am Montagabend. Kölner Wetterstationen zeichneten Windgeschwindigkeiten von mehr 80 km/h und deutliche angestiegene Niederschlagsmengen auf. Durch eine Kaltfront aus dem Westen kam es zum Temperatursturz, in der Eifel kam es sogar zu starken Schneeschauern.

KVB-Bus in Köln vom Baum getroffen

Die Kölner Feuerwehr hatte mit 130 Gefahrenmeldungen durch diesen Wetterumschwung am Montagabend viel zu tun, ein Sonderalarm wurde ausgelöst. Besser wurde das Wetter bis Dienstagmorgen nicht. Die Polizei meldete rund 100 Einsätze – unter anderem stürzten zahlreiche Bäume im Kölner Stadtgebiet um. Im Kölner Süden wurde ein Bus der KVB von einem Baum getroffen, wobei der Busfahrer leicht verletzt wurde. Sonst sei es nach Angaben der Feuerwehr nur zu herabfallenden Ästen gekommen, die ohne größeren Einsatz von Straßen und Wegen geräumt werden konnten. Schwerverletzt wurde niemand.

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60 solcher Unwetter-Einsätze gab es derweil am Montagabend in Bonn. Mehrere Straßen seien durch umgestürzte Bäume versperrt worden, die die Feuerwehr Bonn beseitigen musste. Im Stadtteil Hardtberg begrub ein Baum mehrere Autos unter sich, in Bad Godesberg stürzte ein weiterer auf ein Mehrfamilienhaus – ein Kran musste ihn zur Seite schaffen. Verletzte gab in beiden Fällen nicht. In Beuel fiel am Montagabend außerdem der Strom aus, wovon rund 3700 Haushalte betroffen waren.

Etliche Bäume wurden durch den Sturm auch im Rhein-Sieg-Kreis umgeknickt, dort habe es nach Angaben der Feuerwehr mehr als 200 Einsätze gegeben. Ein größerer Baum in Siegburg musste zunächst zersägt werden, bevor die betroffene Wahnbachtalstraße wieder freigeräumt werden konnte. Einen ähnlichen Einsatz gab es auf der Autobahn 3 Richtung Köln in Lohmar.

Gestrandete Züge im Rhein-Sieg-Kreis

In Windeck stürzte ein Baum auf eine Oberleitung der Bahn, wodurch ein Regionalzug mit rund 200 Passagieren direkt davor strandete. Geräumt wurde er nicht, sondern rollte zurück Richtung Rheinland-Pfalz. Die Strecke blieb gesperrt. Zwei Züge konnten auch bei Röcklingen nicht weiterfahren: Ein Regionalzug kehrte zum Bahnhof Herchen zurück, die 18 Fahrgäste musste jedoch von der Feuerwehr evakuiert werden. Sie wurden zum Bahnhof gebracht und dort vom Deutschen Roten Kreuz versorgt. 

Die Feuerwehr im Kreis Euskirchen war ebenfalls im Einsatz, um überwiegend Bäume von Straßen und Wegen zu räumen. Mehrere Straßen mussten kurzzeitig gesperrt werden, unter anderem die L61 zwischen Satzvey und Mechernich. Kurzzeitig fiel zudem der Storm in Teilen von Dahlem, Blankenheim und Bad Münstereifel aus.

Im Oberbergischen Kreis blieb es – abgesehen ein paar umgestürzten Bäumen – vergleichsweise ruhig. Zwischen 30 und 50 „Bagatelleinsätze“ habe es laut der Feuerwehr Oberberg gegeben, Verletzte jedoch nicht.  

Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) soll es am Mittwoch etwas ruhiger werden, aber weiterhin wechselhaft: starke Wolkendecken, Schauer und Gewitter sowie Schneeregen und Graupel sollen möglich sein, bei Temperaturen zwischen 9 und 11 Grad. Zudem könnte es starke Böen geben. Für die Nacht prognostiziert der DWD Regenschauer, im Bergland könnte es dadurch glatt auf den Straßen werden. Am Donnerstag soll, sofern es das eigenwillige Aprilwetter zulässt, wieder vereinzelt die Sonne scheinen. (rxa)

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