1. FC KölnTopscorer Florian Kainz bekennt sich zu seinem Verein

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Der Kölner Fußballprofi Florian Kainz jubelt über einen seiner Bundesliga-Treffer. Am Mittwoch hat er seinen Vertrag verlängert.

Florian Kainz hat seinen Vertrag verlängert.

Der österreichische Nationalspieler hat sich noch länger an den 1. FC Köln gebunden. Sein Vertrag läuft nun bis Juni 2025.

Vor nicht einmal zehn Monaten hatte Florian Kainz beim 1. FC Köln seinen Vertrag bereits vorzeitig bis 2024 verlängert, deshalb kam am Mittwoch die Mitteilung des Bundesligisten dann doch etwas überraschend, dass das Arbeitspapier des offensiven Mittelfeldspielers erneut um weitere zwölf Monate bis dann 2025 ausgedehnt wurde.

Für den 13. des Oberhauses ist dies zweifelsohne eine gute Nachricht und ein starkes Zeichen. Denn Kainz zählt mittlerweile nicht nur zu den erfahrensten Spielern der Mannschaft, sondern ist auch ein Leistungsträger und Führungsspieler. Und dies, obwohl der 30-Jährige ganz sicher nicht zu den Lautsprechern des Teams zählt, doch auf dem Platz und in der Kabine hat seine Meinung Gewicht. Und mit 43 Scorer-Punkten (16 Tore, 27 Torvorlagen) in bisher insgesamt 108 Pflichtspielen für die Kölner zählt Kainz auch zu den effektivsten Profis der jüngeren Klubgeschichte und nimmt auch im ligaweiten Ranking einen Top-Platz ein.

Florian ist einer unserer konstantesten Spieler und absoluter Leistungsträger unserer Mannschaft
Christian Keller

In der aktuellen Saison ist Kainz mit fünf Treffern und vier Vorlagen der beste Kölner Scorer. Zum Spielstil, den Trainer Steffen Baumgart beim FC eingeführt hat, passt der flankenstarke Kainz weiterhin bestens. Der Lohn: Im November wurde der Offensivmann mal wieder für die österreichische Nationalmannschaft nominiert, nachdem er zuvor monatelang nicht berufen worden war.

Keine Überraschung war indes, dass sich die Protagonisten am Mittwoch über den neuen Deal erfreut zeigten. „Florian ist einer unserer konstantesten Spieler und absoluter Leistungsträger unserer Mannschaft. Er hat seine starke Form der Vorsaison in dieser Spielzeit bestätigt. Seit seiner Verpflichtung vor exakt vier Jahren hat er sich stetig weiterentwickelt und ist heute auch neben dem Platz einer unserer Führungsspieler, der sich zu 100 Prozent mit dem FC und unserem Weg identifiziert“, teilte FC-Geschäftsführer Christian Keller mit.

Kainz zeigt sich dankbar

Kainz zeigte sich „glücklich“ und „dankbar für das Vertrauen. Ich möchte in Zukunft noch mehr Verantwortung auf und neben dem Platz übernehmen. Ich bin von der Art und Weise unseres Fußballs überzeugt und glaube fest daran, in den nächsten Jahren mit FC erfolgreich in der Bundesliga zu spielen.“ Kainz, Anfang 2019 von Werder Bremen verpflichtet, fühlt sich beim FC und mit seiner Familie in Köln unverkennbar wohl, sein Sohn kam hier zur Welt.

Der Österreicher erfährt eine Wertschätzung, die ihm ganz wichtig ist. „Ich bin glücklich, dass ich hier bin und froh, dass ich damals den Schritt von Bremen nach Köln gemacht habe. Der FC bedeutet mir viel, ich habe hier schon viel miterlebt“, sagte der Offensivmann jüngst im Interview mit dieser Zeitung. Der 1. FC Köln sei ein „cooler Verein“, in dem er gerade „die beste Phase“ seiner Karriere erlebe. Möglicherweise beendet er diese sogar am Geißbockheim: „Das kann ich mir absolut vorstellen – auch wenn sich im Fußball vieles sehr schnell verändern kann.“

Florian Kainz jubelt mit Verteidiger Benno Schmitz über ein Tor.

Kainz mit Benno Schmitz.

Bekanntlich ist der finanziell angeschlagene 1. FC Köln zum Sparen gezwungen. Doch nach Informationen dieser Zeitung zählt Kainz nicht zu den FC-Profis, die Gehaltseinbußen in Kauf nehmen müssen. Im Gegenteil: Kainz, bei dem jüngst auch andere Klubs ihr Interesse bekundet hatten, konnte zu leicht verbesserten Konditionen verlängern. Und zwar aus mehreren Gründen. Denn Kainz’ Verlängerung Ende März war ein recht langer Vertragspoker vorausgegangen. Bis dato sollte der Grazer, der Anfang 2019 von Werder Bremen nach Köln gewechselt war, rund 1,5 Millionen Euro pro Saison verdient haben.

Dann verzichtete er auf größere Teile seines Gehalts. Der FC war damals in einer finanziellen Situation, die noch prekärer war als die aktuelle. Denn seinerzeit waren sowohl die Auswirkungen der Pandemie deutlich spürbarer, erst ab März durften die Stadion nach vielen Geisterspielen zuvor wieder voll ausgelastet werden. Zudem war damals nicht sicher, dass sich der FC für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren (und dort Millionen-Einnahmen verbuchen) und einen Sprung in der TV-Geld-Tabelle der Liga machen würde. Auch die Transfers von Salih Özcan und Anthony Modeste nach Dortmund waren seinerzeit noch längst nicht fixiert, sie waren noch nicht einmal absehbar.

Mit neuem Vertrag gegen Bremen

Zwar sprach Keller jetzt im „Kicker“ davon, dass der Klub weiterhin jeden Euro benötige, um Verbindlichkeiten abzubauen. Doch der Sportchef signalisierte auch leichte Entspannung: „Dank der Conference League schaffen wir es, diese Saison ein positives Ergebnis zu schreiben. Zum ersten Mal seit Jahren.“ Davon profitieren nun nicht alle aktuellen und zukünftigen Profis der Kölner, aber einige Leistungsträger sehr wohl. Kainz war am Mittwoch auf den Tag genau vor vier Jahren von Bremen nach Köln gewechselt.

Am Samstag (18.30 Uhr) sehen sich beide Seiten wieder, wenn er mit seinem aktuellen auf seinen Ex-Klub trifft. Mit neuem Vertrag ausgestattet.

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