Franz BeckenbauerUmbenennung von DFB-Pokal oder Allianz Arena? Fußball-Größen wollen Kaiser ehren

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Prominente Fußball-Größen aus Deutschland sprechen sich dafür aus, dass Franz Beckenbauer geehrt wird. Wie, darüber sind sie sich allerdings noch nicht einig.

Prominente Fußball-Größen aus Deutschland sprechen sich dafür aus, dass Franz Beckenbauer geehrt wird. Wie, darüber sind sie sich allerdings noch nicht einig.

Berti Vogts, Ottmar Hitzfeld und Karl-Heinz Rummenigge haben ihre eigenen Ideen, wie der Kaiser gewürdigt werden sollte.

Nach dem Tod von Franz Beckenbauer wird weltweit dessen Bedeutung für den deutschen, aber auch für den internationalen Fußball betont. Im Umkreis des FC Bayern gibt es Überlegungen für eine Würdigung, aber auch viele Weggefährten des „Kaisers“ machen sich Gedanken um das Vermächtnis des Fußball-Weltmeisters von 1974.

Franz Beckenbauer: Berti Vogts will DFB-Pokal nach Kaiser benennen

Berti Vogts war einer der ersten, die sich bei aller tiefen Trauer über den Tod von Franz Beckenbauer um dessen Vermächtnis sorgten. „Es ist wichtig“, sagte der einstige Adjutant des Kaisers, dass „sein Name nicht in Vergessenheit“ gerate bei folgenden Fußball-Generationen. Vielleicht, schlug Beckenbauers ehemaliger Mitspieler und Nachfolger als Bundestrainer vor, solle daher der Deutsche Fußball-Bund (DFB) „darüber nachdenken, zum Beispiel den DFB-Pokal nach Franz Beckenbauer zu benennen“.

Der frühere Profi und Bundestrainer erntete dafür sogleich Zustimmung: Olaf Thon, der unter Coach Beckenbauer 1990 den WM-Pokal in die Höhe stemmen durfte, nannte Vogts' Vorschlag im Bayerischen Rundfunk „schon mal eine nicht so schlechte Idee“. Der einstige Bremer Manager Willi Lemke meinte bei „Welt TV“ über die DFB-Pokal-Idee: „Fußballdeutschland würde das sehr gut finden.“ Der Vorschlag sei „auf jeden Fall angemessen“.

DFB will sich Gedanken machen, wie Franz Beckenbauer geehrt werden soll

Der Deutsche Fußball-Bund wollte sich zu der Idee zunächst nicht äußern. Grundsätzlich wolle sich der DFB zeitnah Gedanken machen, wie man das Leben und Wirken von Franz Beckenbauer würdigen könne. Wie ein DFB-Sprecher in Frankfurt/Main sagte, sei momentan aber die Zeit des Trauerns und des Abschiednehmens. Man werde mit Beckenbauers Familie und dem FC Bayern München Gespräche über das weitere Vorgehen führen.

Den Namen Franz Beckenbauer zu verewigen, das fände auch der frühere Meistermacher Ottmar Hitzfeld wichtig. Anders als Vogts kommt Hitzfeld allerdings das Stadion in München zuerst in den Kopf. Der 74-Jährige regte an, die Allianz Arena in „Franz-Beckenbauer-Arena“ umzubenennen.

Ottmar Hitzfeld für Stadion-Umbenennung – auch Statue möglich

„Die Ausstrahlung des FC Bayern hat er zusammen mit Gerd Müller, Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und ein paar anderen mit aufgebaut“, sagte Hitzfeld dem Nachrichtenportal t-online: „Deshalb würde es auch gut passen, wenn man die Allianz Arena in „Franz-Beckenbauer-Arena“ umbenennen würde.“ Rein rechtlich ist ein solcher Schritt allerdings kaum umsetzbar. Der Versicherer Allianz besitzt bis 2041 die Namensrechte an der Arena.

Hitzfeld war während Beckenbauers Zeit als Präsident des FC Bayern insgesamt siebeneinhalb Jahre Trainer der Münchner. Für ihn sei Beckenbauer „der Größte aller Zeiten, weil er alles erreicht hat, was man erreichen kann: Als Weltklasse-Spieler und danach auch als Trainer mit Deutschland Weltmeister zu werden. Er hatte diese weltweite Strahlkraft, die überall geschätzt wird. Auch als Mensch war er sehr respektvoll“, sagte Hitzfeld.

FC Bayern plant Trauerfeier für Franz Beckenbauer in der Allianz Arena

Wenngleich noch nicht feststeht, in welcher Art und Weise Beckenbauer vom Verein geehrt wird, hat der FC Bayern bereits am Tag nach der Nachricht vom Tod der Vereins-Ikone umgehend mit den ersten Planungen begonnen. Man solle, sagte der ehemalige Klubchef Karl-Heinz Rummenigge in „Bild“, Beckenbauer „zum Dank und Andenken eine Trauerfeier im Stadion ausrichten, das es ohne ihn nie gegeben hätte“. 

Ob und wie eine derartige Feier in der Allianz Arena - in die mehr als 75.000 Trauergäste passen würden - zu organisieren ist, das sollte am Dienstag grundsätzlich geprüft werden. Grundsätzlich sei auch eine Statue neben jener von Gerd Müller vor der Arena denkbar.

Sein Stadion wird der FC Bayern in den kommenden Tagen zum Gedenken an Beckenbauer mit dem Schriftzug „Danke Franz“ erstrahlen lassen, jeweils von 16.30 bis 23.00 Uhr. (pst mit dpa/sid)

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