KreispokalDeutz 05 stoppt die Siegesserie von Schwarz-Weiß Köln und zieht ins Finale ein

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Dogukan Tasli von Deutz 05

Dogukan Tasli von Deutz 05

Der Landesligist besiegt die Überraschungsmannschaft mit 3:1. 

Die Sportvereinigung Deutz 05 steht im Endspiel um den Fußball-Kreispokal. Im Halbfinale besiegte die Mannschaft von Trainer Raoul Dia die Überraschungsmannschaft von Schwarz-Weiß Köln mit 3:1 (0:1).

Der Deutzer Endspielgegner ist A-Kreisligist SV Bergfried Leverkusen, der mit seinem 3:2-Erfolg den Landesligisten FC Pesch düpierte. Das Finale findet am 3. Oktober auf dem Kunstrasenplatz am Fühlinger Weg statt.

Die Kulisse am Kolkrabenweg in Vogelsang war der eines Kreispokal-Halbfinales absolut würdig. Genaue Zuschauerzahlen lagen zwar nicht vor, aber es dürften wie schon beim Viertelfinalsieg gegen Borussia Lindenthal-Hohenlind annähernd 500 Besucher gewesen sein, von denen die meisten wohl auf ein weiteres kleines Wunder hofften. Die Stimmung war prächtig und auch die Pommes Rot-Weiß fanden regen Absatz.

Pascal Frere bringt Schwarz-Weiß Köln in Führung

Und wie schon gegen Hohenlind setzte Schwarz-Weiß Köln den ersten Höhepunkt. Pascal Frere, bei Schwarz-Weiß besser als „Paco“ bekannt, behauptete sich im Zweikampf, bewies das Auge eines gewitzten Spielmachers für den mitgelaufenen Calogero Urso, der nahe der Strafraumgrenze mit einem keineswegs harten, aber platzierten Schuss den Außenseiter in Führung brachte.

Deutz blieb aber trotz des Rückstandes ruhig und spielte strukturiert weiter. Torreife Chancen aus der obersten Kategorie kreierte der Landesligist zunächst allerdings keine.

Gegen Ende des ersten Durchgangs, Deutz-Kapitän Luca Nic Schreinermachers war zu diesem Zeitpunkt schon mit muskulären Problemen ausgeschieden, versuchten es Enrico Interrante und der auffällige Dogukan Tasli einmal aus der Distanz, blieben bei ihren gelungenen Abschlüssen jedoch glücklos.

Schwarz-Weiß hat es gut gemacht. Wir mussten einen hohen Aufwand betreiben. Allerdings hatte ich auch nach dem 0:1 nie das Gefühl, dass es schiefgehen könnte
Raoul Dia, Trainer der SV Deutz 05

Mit einer hauchdünnen Führung ging Schwarz-Weiß Köln in die Pause. Ein keineswegs unverdienter Vorsprung, weil der Underdog mit Spielwitz, Mut, Leidenschaft, aber vor allem aufgrund immenser Laufarbeit dagegenhielt. Deutz hatte bis dahin nicht einmal enttäuscht, blieb im letzten Drittel allerdings zu unentschlossen oder verfing sich immer wieder im Vogelsanger Abwehrbollwerk, in dem Eike Bähr Gelassenheit und Souveränität ausstrahlte.

Nach dem Wechsel drückte Deutz von Beginn an auf den Ausgleich und wurde für seine zunehmende Klarheit belohnt. Zunächst stellte Jason Franke (52.) auf 1:1, ehe Volkan Sevinc (63.) Deutz in Führung brachte. Der zwei Minuten zuvor eingewechselte Boris Kivoma (87.) traf zur Entscheidung. „Schwarz-Weiß hat es gut gemacht. Wir mussten einen hohen Aufwand betreiben. Allerdings hatte ich auch nach dem 0:1 nie das Gefühl, dass es schiefgehen könnte. Uns war klar, dass die Räume irgendwann größer werden und unsere Dominanz sich in Toren ausdrücken wird. Jetzt freuen wir uns auf das Finale und Bergfried Leverkusen, die schon seit Jahren einen ordentlichen Ball spielen. Wir gehen auch diese Aufgabe mit Respekt an“, betonte Dia.

FC Pesch enttäuscht bei der 2:3-Niederlage gegen SV Bergfried

Den Finaleinzug verpasst hat indes der FC Pesch. „Ich bin immer noch total sauer. Unser Ziel war der Gewinn des Kreispokals. Die Tatsache, dass nicht die Stammelf gespielt hat, lasse ich nicht als Entschuldigung gelten. Wir reden immer noch von Spielern, die in den letzten Jahren mindestens Landesliga gespielt haben. Ich bin absolut enttäuscht“, sagte Peschs Trainer Abdullah Keseroglu nach der 2:3 (0:2)-Niederlage in Leverkusen.

Ob bei einigen seiner Akteure gegen den unterklassigen Gegner eine gewisse Arroganz im Spiel gewesen sei? „Ja. Ganz sicher. Und das geht mir ganz gewaltig gegen den Strich“, so Keseroglu.

Philipp Bigus (20.) und Till Juber (28.) hatten Bergfried nach nicht einmal 30 Minuten mit 2:0 in Führung gebracht. Keseroglu wechselte kurz darauf dreimal. Für Youngseok Lee, Deniz Kayla und Felix Bußmann war schon nach 35 Minuten Schluss. „Ich hätte allerdings auch jeden anderen vom Feld nehmen können“, so der Trainer des FC Pesch. Die Gegentore wurmten ihn gewaltig. Er sprach von einer regelrechten Fehlerkette. „Wir verteidigen wie reine Amateure“, lautete sein krachendes Urteil zur Pescher Defensivarbeit.

Ich bin absolut enttäuscht. Wir verteidigen wie reine Amateure
Abdullah Keseroglu, Trainer des FC Pesch

Mit Wiederbeginn bekam Pesch etwas mehr Schwung in seine Aktionen und war durch einen Doppelschlag von Iskender Papazoglu (74.) und des eingewechselten Marcel Dawidowski (74.) wieder zurück im Spiel, ehe Rene Rekus (80.) mit seinem Treffer keine 120 Sekunden später Bergfried zur Pokalsensation verhalf.

Das Spiel um Platz drei habe für ihn so kurz nach der Niederlage keine große Bedeutung. Der Ärger über die Nichtleistung sitze immer noch tief. „Aber natürlich wollen wir das Spiel für uns entschieden und in den Pokalwettbewerb auf Verbandsebene einziehen.“ Das kleine Finale findet auf der Platzanlage von Schwarz-Weiß Köln statt.

Die beiden Finalisten sowie der Sieger des kleinen Endspiels sind für den Verbandspokal qualifiziert.

Finale um den Kölner Kreispokal am 3. Oktober am Fühlinger Weg

Endspiel um den Fußball-Kreispokal:

SV Bergfried Leverkusen – SV Deutz 05 (3. Oktober, 15.30 Uhr, Fühlinger Weg)

Spiel um Platz drei:

Schwarz-Weiß Köln – FC Pesch (27. September, 19.30 Uhr, Kolkrabenweg).

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