Studie bestätigtTiergestützte Pädagogik fördert Entwicklung von Kindern

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Der Labradoodle-Schulhund Ellie gibt einer Schülerin der LVR Anna-Freud-Schule die Pfote.

Schulhund Ellie im Einsatz an der Kölner LVR Anna-Freud-Schule.

Eine aktuelle Studie der Hamburger Fern-Hochschule untersucht die Auswirkungen tiergestützter Pädagogik in der stationären Kinder- und Jugendhilfe und bestätigt positive Auswirkungen auf Heimkinder.

Viele Projekte und Vereine in Köln und der Region bieten - auch von „wir helfen“ geförderte - Angebote der tiergestützten Pädagogik und auch Therapie an. Die Methode kommt beispielsweise in Kitas zum Einsatz und zielt darauf ab, dass der Umgang mit Tieren die persönliche und ganzheitliche Entwicklung von Kindern fördert.

Besonders für Menschen mit einer Behinderung oder traumatisierte Kinder oder Jugendliche bietet sie eine Chance, zu erfahren, dass sie vorurteilsfrei wertgeschätzt und angenommen werden, was ihr Selbstvertrauen stärken kann.

Hunde und Pferde stärken Heimkinder

Jetzt bestätigen aktuelle Ergebnisse eines Forschungsprojekts der Hamburger Fern-Hochschule, das die Auswirkungen tiergestützter Pädagogik in der stationären Kinder- und Jugendhilfe untersucht hat: Der pädagogische Ansatz wirkt sich positiv auf das Verhalten, Körpergefühl und emotionale Befinden der jungen Bewohnerinnen und Bewohner in Wohngruppen der stationären Kinder- und Jugendhilfe aus, die aktuell nicht in Ihrer Herkunftsfamilie leben können und besonders stark belastet sind.

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Entspannung, Vertrauen und bessere Gruppendynamik

Die Jungen und Mädchen wurden über mehrere Wochen bei der Reittherapie und der pädagogischen Arbeit mit Hunden begleitet. Beide Methoden hätten beiden Kindern und Jugendlichen für Entspannung und Interesse gesorgt. Sie hätten im Umgang mit den Tieren gelernt, Nähe zuzulassen und Vertrauen aufzubauen, was sich wiederum positiv auf die Gruppendynamik ausgewirkt hätte.

Die Ergebnisse zeigten damit deutlich den Nutzen und die Wirksamkeit des Arbeitens mit Tieren in den betreuten Wohngruppen und lieferten damit Argumente für die Erweiterung und Optimierung des Angebotes an tiergestützter Betreuungsarbeit für entsprechende Zielgruppen. Außerdem leiten die Forschenden aus der Untersuchung wichtige Schlussfolgerungen ab, die als Grundlage für Verhandlungen zur Übernahme der Kosten durch die Jugendämter dienen können.

Weiteren Forschungsbedarf sehen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler darin, die nachhaltigen Effekte auf den Betreuungserfolg zu untersuchen.

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