Diskussion über EnergiesicherheitPolit-Prominenz bei Empfang von IHK NRW in Berlin

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Von links: Lars Baumgürtel, CEO ZINQ Group; Ralf Stoffels, Präsident IHK NRW; Mona Neubaur, Wirtschaftsministerin NRW; Moderator Moritz Döbler, Chefredakteur Rheinische Post, Jens Spahn, stellv. Vorsitzender CDU / CSU sowie Stefanie Peters, Geschäftsführerin der Neumann & Esser Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH

Von links: Lars Baumgürtel, CEO ZINQ Group; Ralf Stoffels, Präsident IHK NRW; Mona Neubaur, Wirtschaftsministerin NRW; Moderator Moritz Döbler, Chefredakteur Rheinische Post, Jens Spahn, stellv. Vorsitzender CDU / CSU sowie Stefanie Peters, Geschäftsführerin der Neumann & Esser Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH

Wie können die Unternehmen aus NRW das Vertrauen in die Politik zurückerlangen? Die IHK NRW hat in prominenter Runde darüber diskutiert. 

Um den Wirtschafts- und Industriestandort NRW ist es derzeit an vielen Stellen gar nicht gut bestellt. Energie ist vergleichsweise teuer, die Verunsicherung bezüglich der künftigen Versorgungssicherheit im einstigen Kohlerevier hoch und die Wettbewerbsfähigkeit damit entsprechend geschwächt - und das sind nur die drängendsten Probleme. Hinzu kommen noch Defizite in der Infrastruktur sowie fehlendes Vertrauen in die Politik.

Hochkarätige Gäste bei IHK NRW

Wie können die Unternehmen also das Vertrauen in die Politik zurückerlangen und in den Standort NRW investieren? Das war das zentrale Thema beim Parlamentarischen Nachmittag von der IHK NRW, der in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen in Berlin stattgefunden hat. Über die aktuellen Fragen wurde mit Vertretern NRWs im Deutschen Bundestag und Unternehmern diskutiert. Zu Gast waren unter anderem Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) sowie der stellvertretende Vorsitzende der CDU/ CSU Jens Spahn.

Ralf Stoffels, Präsident der IHK NRW, betonte in seiner Rede und in der anschließenden Diskussion die Unsicherheiten in Bezug auf die Zukunft des Industriestandorts: „In NRW warten wir auf die Infrastrukturen und die Rahmenbedingungen, um unsere Unternehmen zu transformieren. Viele Lösungen sind in Vorbereitung – dennoch muss nach dem Setzen von Zielen die Umsetzung in den Fokus gestellt werden“, so der Präsident.

Alles zum Thema Hendrik Wüst

Schnelle Umsetzung gefordert

Mit Blick auf das Wachstumschancengesetz wies Stoffels darauf hin, wie wichtig eine Einigung im Bundesrat sei: „Sie würde einen Anfang und wichtigen Schritt für die Unternehmen darstellen und im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit am Standort einige Anreize bieten und Entlastungen bringen.“

Aus unternehmerischer Sicht wurde deutlich, dass es einer schnellen Umsetzung von Lösungen bedarf, bekräftigte auch IHK-NRW-Hauptgeschäftsführer Ralf Mittelstädt. „Die Unternehmen am Standort in NRW benötigen nicht nur belastbare Aussagen, sondern auch Sicherheiten, damit sie planen und investieren können. Nicht nur im Hinblick auf den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und Transformation.“ Mit Veränderungen könnten die Unternehmen in NRW umgehen. Das habe sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt. 

Mehr Planungssicherheit für Unternehmen

Doch müssten sie wissen, auf welcher Grundlage sie planen können, sagte Mittelstädt. „Zur Bewältigung der Herausforderungen brauchen wir Entschlossenheit und ein gemeinsames Ziel von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Nur mit realistischen Zielen können die Unternehmen planen und wieder Vertrauen fassen.“ Daher sei es umso wichtiger, künftige Strategien realistisch zu planen, transparent zu kommunizieren und gemeinsam mit den Unternehmen umzusetzen. „Der gemeinsame Austausch hat gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind und dass es Lösungsansätze gibt, die nun schnellstmöglich und unbürokratisch umgesetzt werden müssen.“

Vertreter der Kölner IHK, der größten Kammer in NRW, nahmen nicht an der Veranstaltung teil. Ende vergangenen Jahres war Köln nach einem heftigen Streit aus dem Landesverband ausgetreten.

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