Influencer „daddy.channel“In Köln haben sie sich verliebt – heute verfolgen Hunderttausende ihr Familienleben online

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Carolin und Paul Dumitrescu bei einem Besuch in Köln.

Carolin und Paul Dumitrescu bei einem Besuch in Köln.

Paul und Carolin Dumitrescu haben sich 2006 in Köln kennengelernt. Heute verdienen sie nebenbei Geld mit Videos aus dem Familienalltag.

Angefangen hat für Paul und Carolin Dumitrescu alles bei der Photokina 2006. Bei der Kölner Fotomesse arbeiteten der heute 48-Jährige und die 42-Jährige für den Kamerahersteller Sony, lernten sich kennen und schließlich lieben. Heute sind sie mehr als 15 Jahre verheiratet, haben zwei Söhne und teilen auf Instagram ihr Familienleben.

Ihrem Profil „daddy.channel“ folgen 143.000 Menschen und ihre komödiantischen Kurzvideos mit Titeln wie „Wenn ich sauer auf meine Frau bin“ erreichen mittlerweile bis zu mehrere Millionen Klicks.

Paul Dumitrescu kam als Jugendlicher mit seinen Eltern nach Deutschland, genauer gesagt nach Bad Hönningen. Später zog er als Student für vier Jahre nach Köln und wohnte in Ehrenfeld. Seit 15 Jahren lebt er nun mit seiner Familie in Hamburg. „Ich vermisse den Karneval manchmal im Norden. Ich vermisse die Lieder, die Geselligkeit und das Schunkeln“, sagt Paul.

Vor rund zehn Jahren hat er angefangen, über seine Familie zu bloggen. Auslöser war eine Fehlgeburt: „Ich habe als Papa auch etwas verloren, aber ich wurde nie gefragt, wie es mir geht. Das hat mir wirklich zu schaffen gemacht.“ Irgendwann hat Dumitrescu angefangen, seine Erfahrungen und Gefühle dazu im Internet zu teilen – und damit offenbar andere Mütter und Väter bewegt.

Ist es okay, Kinder in Sozialen Netzwerken zu zeigen?

Heute produzieren Paul und Carolin Dumitrescu gemeinsam Inhalte für ihren Instagram-Kanal – manchmal auch mit ihren beiden Söhnen. Ihre Namen wollen die Eltern nicht in der Zeitung lesen. Aber ist es dann okay, dass die Gesichter der beiden sechs- und 15-Jährigen in dem Sozialen Netzwerk zu sehen sind? „Der Kleine spielt nie eine Hauptrolle, das wollen wir nicht. Beim Großen ist es mittlerweile okay, er ist jetzt in einem Alter, wo er das selbst entscheiden kann“, sagt Carolin Dumitrescu. Ihr sechsjähriger Sohn trägt außerdem meist eine Sonnenbrille oder Cappy. „Man kann sich auch im Internet als Familie zeigen, ohne dass die Kinder frontal zu sehen sind. Das entscheidet aber natürlich jede Familie so, wie sie es für richtig hält und wie es für die Familie passt. Und das ist auch genau richtig so.“

Mit dem Kanal verdient die Familie über Kooperationen mittlerweile auch Geld, das sei aber nur ein Nebenverdienst. In erster Linie gehe es bei dem Kanal um Spaß, deshalb würden Paul und Carolin Dumitrescu auch stark darauf achten, dass Social Media in ihrem Leben nicht zu viel Raum einnimmt. Freie Zeit müsse es auch geben – und für die kommt die Familie immer gerne nach Köln, dahin wo alles angefangen hat. (anm)

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