Angriff am Kölner DomRussischer Hooligan wollte nach Ibiza flüchten

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Krasniqi Hbf Hooligans

Polizei vor dem Hauptbahnhof.

Köln – Sechs russische Hooligans (26 bis 30 Jahre alt) sind am Donnerstagabend zwischen Dom und Hauptbahnhof auf Touristen losgegangen. Die Schläger befanden sich auf der Rückreise von der Fußball-EM in Frankreich nach Moskau.

Sie schlugen und traten laut Polizei „äußerst aggressiv und brutal“ auf zwei Spanier und deren Bekannte ein. Ein Spanier (24) erlitt einen Nasenbeinbruch, der andere und die Frau wurden leicht verletzt.

Zivilbeamte der Polizei nahmen fünf Russen fest, einer war zunächst ist auf der Flucht. Er konnte dann in der Nacht auf Freitag am Flughafen Köln-Bonn festgenommen werden. Der 30-Jährige saß bereits am Gate für die Weiterreise nach Ibiza.

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Beamte der Bundespolizei erkannten den jungen Russen aufgrund der Beschreibung der Polizei Köln, nahmen ihn im Abflugbereich fest, ließen das Fluggepäck wieder ausladen und brachten ihn ins Kölner Polizeipräsidium. „Damit haben wir sie alle“, sagte ein Sprecher der Polizei.

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Die Blutspuren waren noch am Abend sichtbar.

Szenebekannte Hooligans

Wie die Ermittlungen der Polizei ergeben haben, sind die Russen am 10. Juni mit dem Flugzeug von Moskau nach Marseille gereist und am 16. Juni zur Mittagszeit mit dem Zug von Brüssel nach Köln gefahren. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ waren die sechs Täter szenebekannte Hooligans, hatten Quarzhandschuhe und Sturmhauben dabei und waren stark alkoholisiert. Polizisten stellten bei ihnen Tickets für zwei Spiele der russischen EM-Fußballmannschaft gegen England und die Slowakei fest.

Eine Ermittlungsgruppe der Kölner Polizei will am Freitag Kontakt mit den französischen Behörden aufnehmen, um festzustellen, ob die Festgenommenen an Auseinandersetzungen bei der EM in Frankreich beteiligt waren.

In Marseille war es zu massiven Ausschreitungen zwischen englischen und russischen Fans vor und während des EM-Spiels der beiden Länder gekommen. (kra, og)

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