KalkbergAus für Hubschrauberstation rückt in greifbare Nähe

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Ob die Rettungshubschrauberstation auf dem Kalkberg jemals fertig wird, ist fraglich.

Ob die Rettungshubschrauberstation auf dem Kalkberg jemals fertig wird, ist fraglich.

  • Die Stadt Köln will externe Gutachter mit der Prüfung alternativer Standorte für eine neue Rettungshubschrauberstation beauftragen.
  • Aus einer Unterschung geeigneter Grundstücke ging 2005 und 2011 der Kalkberg als klarer Sieger hervor.
  • Die Auswahl des Standortes wirft heute viele Fragen auf.

Buchforst – Das endgültige Aus für den Weiterbau der Rettungshubschrauberstation auf dem Kalkberg rückt in greifbare Nähe. Die Stadt hat für die kommende Ratssitzung am 15. März einen Beschluss vorbereitet, um externe Gutachter mit der Prüfung alternativer Standorte zu beauftragen.

Die Experten sollen ein Gelände an der Geestemünder Straße in Niehl sowie einen Teil des Sportflughafens Kurtekotten im Stadtteil Flittard an der Köln-Leverkusener Stadtgrenze auf ihre Eignung untersuchen.

Damit kommt die Stadtverwaltung in Teilen einem Auftrag des Stadtrats nach, der im Dezember 2015 verlangt hatte, weitere Flächen zu überprüfen. Damals wurden neben der Geestemünder Straße und dem Flugplatz Kurtekotten allerdings auch das Messe-Areal, die Heinrich-Rohlmann-Straße (Ossendorf), die Bernhardt-Günther-Straße (Niehl), der Flughafen Köln-Bonn und die Klinik Merheim genannt.

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Auswahl wirft Fragen auf

Die Feuerwehr und die Stadt hatten sämtliche Standorte bereits 2005 und 2011 auf ihre Eignung untersucht. Daraus ging jeweils der Kalkberg als klarer Sieger hervor, wobei die Auswahl der Kriterien Fragen aufwirft.

So fielen einige Grundstücke nur deshalb durch, weil die Bauzeit länger als zwei Jahre gedauert hätte. Angesichts der Tatsache, dass seit dieser Bewertung mittlerweile elf beziehungsweise fünf Jahre vergangen sind, kann der Zeitdruck kaum eine so gewichtige Rolle gespielt haben, wie es die Untersuchung damals Glauben machen wollte.

Als zumindest fragwürdig dürfte auch der Umstand bezeichnet werden, dass der Zustand des jeweiligen Baugrunds nicht als Kriterium herangezogen wurde. Das hätte dem Kalkberg – eine aus chemischen Abfällen bestehende Müllhalde – mit Sicherheit keine positiven Punkte eingebracht.

Der mögliche Standort auf dem neuen Leitstellengebäude der Feuerwache in Weidenpesch erhielt in der Bewertung hingegen einen Punktabzug, weil sich innerhalb eines Umkreises von drei Kilometern keine zweite Feuerwache befindet – was angesichts der bestehenden Wache logisch ist und die Herabstufung fragwürdig macht.

Bald endgültiger Baustopp?

Darüber hinaus bestehen die beiden Untersuchungen aus den Jahren 2005 und 2011 lediglich aus zahlenlastigen Tabellen. Eine umfangreiche textliche Einordnung der Vorzüge und Nachteile der jeweiligen Standorte fehlt hingegen.

Die Ratsfraktionen haben bereits signalisiert, dass sie aufgrund der schwerwiegenden Probleme mit der Halde einem Weiterbau der Hubschrauberstation eine Absage erteilen wollen.

Der zurzeit bestehende Baustopp dürfte also sehr bald ein endgültiger sein. Stadtdirektor Guido Kahlen und Feuerwehr-Chef Johannes Feyrer wollen hingegen unbeirrt an dem Projekt festhalten.

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